nach oben
Logo kochenOHNE
Rezepte bei Lebensmittelunverträglichkeit & Allergie glutenfrei, laktosefrei, histaminarm, ohne Weizen, fructosefrei, ohne Ei

Mandelmilch selber machen

Mandelmilch ist auf dem Vormarsch. In den Supermärkten nimmt dieser Milchersatz immer mehr Platz ein. Produkte von Provamel, Alpro und Alnatura werden als Mandeldrink verkauft, weil die Bezeichnung als „Milch“ unzulässig ist.

Die Alternative zur Kuhmilch ist vor allem bei laktoseintoleranten Menschen, Veganern und Veganerinnen beliebt. Auch bei einer Milcheiweißallergie ist Mandelmilch ein guter Milchersatz. Leider ist Mandelmilch aus dem Supermarkt, aber auch die selbst gemachte Variante, recht teuer. 

Für Mandelmilch sprechen schon ihr Geschmack und ihre Nährwerte. Pur, für das Müsli am Morgen, zum Backen oder für den Cappuccino – Mandelmilch ist mehr als ein Ersatz, Mandelmilch ist eine gute Alternative. 

Mandelmilch selber machen – Rezept

Dieses Mandelmilch Rezept könnt ihr übrigens für alle Nussmilchsorten anwenden.  

  1. Die Mandeln zunächst gründlich abspülen.
  2. Jetzt sollten die Mandeln acht bis zehn Stunden in gefiltertem Wasser quellen.
  3. Nach dem Quellen die Mandeln erneut abspülen.
  4. Jetzt die Mandeln mit einem halben Liter gefiltertem Wasser in den Mixer geben. Je wärmer das Wasser ist, desto mehr Teile lösen sich. Nach dem erstmaligen Mixen das restliche Wasser hinzugeben. Bei kälterem Wasser bekommt ihr eine süßere Mandelmilch mit einem weniger vollen Körper.
  5. Jetzt muss die Lösung noch passiert werden. Dafür ist aber kein Passiertuch oder Nussmilchbeutel nötig, ihr könnt einfach ein frisch gewaschenes Geschirrtuch aus Baumwolle nutzen.
  6. Das ganze kräftig auswringen! 

Mehrfaches Mixen

Mandeln mit Biozertifikat sind leider recht teuer. Nicht jeder möchte Mandeln aus Kalifornien. 

Deswegen kann der Ertrag an Mandelmilch erhöht werden, indem ihr den Pulp (die breiige Masse) ein weiteres Mal, mit neuem gefilterten Wasser in den Mixer gebt und die Prozedur wiederholt.  In diesem „zweiten Aufguss“ lösen sich weiniger Teile. Um ein homogenes Ergebnis zu bekommen, solltet ihr die Mandelmilch beider Durchgänge mischen. 

Bei dieser Prozedur wird der Pulp natürlich weiter ausgelaugt. Das kann sich bei der Weiterverarbeitung des Pulps bemerkbar machen. 

Entsafter

Ich bin stolzer Besitzer eines Entsafters und gebe den Pulp nach gründlichem Auswringen noch in diesen hinein. Dabei bekomme ich noch ein halbes Glas extra Mandelmilch, die einen sehr vollen Körper hat. 

Ein Zentrifugalentsafter ist für diesen Prozess nicht geeignet. Ich nutze diesen Slow Juicer

Der Pulp wird so noch trockener und kann sehr gut weiterverarbeitet werden. 

Süßen

Mandelmilch hat bereits eine schöne, natürliche Süße. Die kommt übrigens bei der Verwendung von weniger heißem Wasser besser durch, dafür wird die Milch dann etwas wässriger. 

Beim Süßen könnt ihr kreativ werden. Möglich sind Honig, Agavendicksaft, Apfeldicksaft und vieles mehr. 

Ihr könnt auch Datteln mit in den Mixer geben. Wenn ihr die Mandelmilch zu Milchschaum weiterverarbeiten wollt, würde ich auf jegliche Art des Süßens verzichten. Dazu später mehr. 

Den Pulp weiterverwenden

Es gibt viele Möglichkeiten die Mandelreste weiterzuverarbeiten. Ihr könnt sie trocknen und zum Backen nutzen. Eine andere Möglichkeit ist selbst gemachtes Mandelmehl herzustellen. 

Ihr könnt den Mandelpulp auch in einem glutenfreien Müsli anstelle von gehackten Mandeln nutzen.

Ist Mandelmilch gesund?

Die Antwort ist klar und schön – ja! Mandeln verfügen über hervorragende Makronährstoffe. Gute Fette, gute Kohlenhydrate und viel vollwertiges Eiweiß. 
Aber auch Vitamine und Antioxidantien befinden sind in Mandeln. Von denen bekommt ihr übrigens mehr in die Milch, wenn ihr die Mandeln mit Schale verarbeitet. 

Für den Vitaminerhalt ist es auch wichtig, zum Mixen kein kochendes Wasser zu verwenden. Bei sehr starken Mixern solltet ihr noch bedenken, dass diese durch ihre Drehung selbst Hitze erzeugen. 

Genauso wie Nüsse, sättigen Mandeln nachhaltig. Die genaue Zusammensetzung der Nährwerte und die Anzahl der Kalorien in selbstgemachter Mandelmilch variiert leicht, je nach Mixer, Wassertemperatur und Mandeln. 
In dem Rezept findet ihr eine Tabelle, mit einer Orientierung zu den Nährwerten. 

Mandelmilch kaufen oder selber machen?

Mandelmilch selber zu machen spart leider kein Geld. Mandeln sind recht teuer. Deswegen ist dieses Rezept nicht zum Sparen gedacht, sondern weil ihr so mehr Kontrolle über den Inhalt der Mandelmilch habt. 

In gekaufter Mandelmilch können unerwünschte Bestandteile beigemischt sein:  

  • Emulgatoren (damit die Mandelmilch nicht flockt).
  • Konservierungsstoffe (für eine lange Haltbarkeit).
  • Salz
  • Zucker 

Nicht immer möchte man diese Zusatzstoffe in seiner Mandelmilch haben. Ganz ausschließen kann man diese aber selbst bei einer Mandelmilch mit Bio-Zertifikat nicht. 

Deswegen sehe ich klare Vorteile darin, die Mandelmilch selbst herzustellen. 

Mandelmilch aufschäumen

Eine häufige Frage ist, ob sich Mandelmilch gut aufschäumen lässt. Eine warme Mandelmilch ist köstlich und mit feinem Schaum noch schöner. 

Aber auch für einen Cappuccino, Caffè Latte oder Latte Macchiato ist Mandelmilch gut geeignet. 

Milchaufschäumer

Elektrische Milchaufschäumer werden immer beliebter. Sie schäumen kleine Mengen Milch schnell auf und sind eine gute Alterative zu großen und teuren Siebträgern. 

Sie funktionieren nicht nur mit Kuhmilch, sondern auch mit Sojamilch und allen Nussmilchsorten. Der Milchschaum der selbstgemachten Mandelmilch wird besonders fein und cremig. 

Als Barista war ich die ersten Male von der tollen Konsistenz des Schaums überrascht. Der Cappuccino mit Mandelmilch kann optisch locker mit dem Klassiker mithalten. 

Kaffeevollautomat

Moderne Kaffeevollautomaten haben unterschiedliche Milchschaumsysteme. Es gibt solche mit Schaumlanze (wie bei einer Espressomaschine), es gibt Modelle mit einem Cappuccinatore und Geräte mit einem automatischen Milchschaumsystem. Viele Informationen und Tests zu Kaffeevollautomaten findet ihr auf Coffeeness, meinem Kaffee-Blog.

Alle Modelle können Milchschaum mit selbstgemachter Mandelmilch produzieren. Ich empfehle, die Milch nicht zu süßen, das kann die Düsen verstopfen. Bei einem automatischem Milchschaumsystem ist ein feines Filtern der Mandelmilch besonders empfehlenswert. 

Die Michschaumqualität steht auch hier dem Kuhmilchschaum in nichts nach. Ein schöner homogener Schaum, der wunderbar weiter verarbeitet werden kann. 

Mandelmilch Geschmack

Ich finde Mandelmilch köstlich. Sie hat eine schöne natürliche Süße und eine nussige Würze. Die Konsistenz ist frischer Vollmilch sehr ähnlich. 
Als Milchersatz zum Backen finde ich sie besonders gut, weil sie noch die interessante Note der Mandel mitbringt. Die Kombination mit Marzipan ist ebenfalls hervorragend. 
Aber auch im Müsli oder Shake ist Mandelmilch empfehlenswert. 

Mandelmilch Geschmack mit Kaffee

Auch zu Kaffee und Espresso passt Mandelmilch gut. Ihr Fett ist ein sehr guter Geschmacksträger und ihr Aroma passt gut zu Kaffee. 

Wie gut die Kombination ist, hängt natürlich auch von den Kaffeebohnen ab. 
Generell sollte der Kaffee frisch sein, das beutet die Röstung sollte nicht länger als 3 Monate zurückliegen. Damit sind Supermärkte und Amazon tabu, dort liegt der Kaffee einfach zu lange und verliert sein Aroma.

Am besten ist es, den Kaffee von einer kleinen Rösterei bei euch in der Nähe oder online zu kaufen. 

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass lateinamerikanische Kaffees besonders gut zu Mandelmilch passen. Egal ob ihr, wie ich auf dem Foto, einen Espresso Macchiato zubereitet oder einfach nur einen Schuss Mandelmilch in euren schwarzen Kaffee geben wollt. 

Über den Autor

Arne Preuß ist Barista und Kaffee-Blogger. Mit coffeeness.de schreibt er den meistgelesen deutschsprachigen Blog rund um das Thema Kaffee. Er testet Kaffee, Espresso und alle Arten von Kaffeemaschinen.

Unsere Website enthält Affiliate Links (* Markierungen). Das sind Verweise zu Partner-Unternehmen. Wenn du auf den Link klickst und darüber bei unseren Partnern einkaufst, entstehen keine Zusatzkosten für dich. Wir erhalten hierfür eine geringe Provision. Du kannst uns mit deinem Einkauf unterstützen. So können wir einen Teil der Kosten für den Betrieb der Seite decken und kochenohne.de weiterhin kostenfrei anbieten.

nach oben