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Rezepte bei Lebensmittelunverträglichkeit & Allergie glutenfrei, laktosefrei, histaminarm, ohne Weizen, fructosefrei, ohne Ei

Zöliakie

Gluten kann eine Gefahr sein: Wer Zöliakie hat, für den sind schon kleinste Mengen Gluten schädlich. Ähnlich wie bei einer Allergie reagiert bei Glutenunverträglichkeit das Immunsystem auf Gluten, dem sogenannten Klebereiweiß. Gluten steckt in den meisten Getreidesorten, wie Weizen, Roggen, Dinkel, Gerste oder Grünkern und auch in vielen industriellen Lebensmitteln.

Was ist Zöliakie?

Die Zöliakie ist eine Autoimmunerkrankung, bei der sich das Immunsystem gegen körpereigenes Gewebe richtet. Die Zöliakie ist eine Überempfindlichkeit gegen Gluten, dem sogenannten Klebereiweiß. Sie wird auch Glutenunverträglichkeit oder glutensensitive Enteropathie genannt.

Eine Zöliakie hat man sein Leben lang. Wird Gluten gegessen, führt dies zu einer Entzündung der Dünndarmschleimhaut. 


Die 10 häufigsten Zöliakie-Fragen

Lesen Sie Antworten auf die häufigsten Fragen zur Glutenunverträglichkeit (Zöliakie)

1. Was ist Gluten? Was passiert wenn man trotz Zöliakie Gluten isst?

Gluten ist ein Klebereiweiß, das in vielen Lebensmittel vorkommt, hauptsächlich aber in Getreide. Isst man trotz Zöliakie weiterhin Gluten, kann es durch die Entzündungen im Darm zu verschiedenen Symptomen und schweren Folgeerkrankungen kommen.

2. Welche Blutwerte sind bei Zöliakie verändert?

Bei einem Bluttest wird untersucht, ob spezielle Antikörper im Blut vorliegen. Bei Antikörpertests unterscheidet man zwischen IgA und IgG-Antikörpern. Bei Verdacht auf Zöliakie können IgA-Antikörpertests (Endomysium-IgA-Antikörper EmA und Gewebstransglutaminase-IgA-Antikörper TTG) relativ zuverlässig sagen, ob eine Zöliakie vorliegt oder nicht.

Bei 5 bis 10% der Erkrankten liegt allerdings das sogenannte IgA-Antikörpermangelsyndrom vor. Sie können keine Antikörper des Types IgA bilden - daher können diese auch nicht im Blut nachgewiesen werden, obwohl dennoch eine Zöliakie vorliegen könnte. In diesem Fall müssen weitere Test (Test auf IgG Antikörper) zur Abklärung erfolgen. Es gibt neben der Blutuntersuchung weitere Tests zur Diagnose der Zöliakie.

3. Was darf ich bei Zöliakie nicht essen?

Bei einer Zöliakie dürfen keine Lebensmittel gegessen werden, die Gluten enthalten. Folgende Getreidesorten dürfen bei Zöliakie nicht gegessen werden: Weizen, Roggen, Gerste, Hafer, Grünkern, Dinkel, Kamut, Einkorn, Urkorn, Triticale, Durum und sonstige Weizenabkömmlinge. Dasselbe gilt für Produkte, die daraus hergestellt sind. Vorsicht gilt auch bei vielen Fertigprodukten, versteckten Glutenquellen, Verunreinigungen von Schneidebrettern oder Toastern.

4. Was darf ich essen bei Zöliakie?

Bei einer Zöliakie dürfen alle glutenfreien Lebensmittel gegessen werden. Dazu zählen glutenfreie Getreide (z.B. Reis, Mais, Buchweizen) und Produkte daraus sowie unverarbeitete Lebensmittel, die von Natur aus glutenfrei sind, wie Obst, Gemüse, Fisch, Fleisch, Milch und Milchprodukte. 

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5. Was passiert bei der Zöliakie genau?

Zöliakie behindert die Nährstoffversorgung: Der Dünndarm nimmt die Nahrung über die Darmschleimhaut auf. Dafür besitzt der Darm sogenannte Darmzotten. Durch ihre spezielle nach außen gewölbte Form, können sie ihre Oberfläche vergrößern und dadurch mehr Nährstoffe aufnehmen. 

Bei Zöliakiekranken löst der Glutenbestandteil Gliadin in der Dünndarmschleimhaut eine Immun-Reaktionen aus. Dadurch entzündet sich die Darmschleimhaut des Dünndarms chronisch und schädigt diese so sehr, dass die Darmzotten sich immer weiter zurück bilden. Nährstoffe können dadurch nur schlecht aufgenommen werden, Lebensmittel bleiben unverdaut im Darm und es entsteht außerdem ein Mangel an Verdauungsenzymen.


6. Ist Zöliakie und Glutenunverträglichkeit das gleiche?

Zöliakie, Glutenunverträglichkeit, Glutenintoleranz, Glutenallergie, Sprue oder glutensensitive Enteropathie meinen alle das gleiche. Nur die Begriffe Weizenunverträglichkeit oder Glutensensitivität und die Weizenallergie meinen etwas anderes - hier besteht Verwechslungsgefahr! In Fachkreisen wird deshalb bei der Weizen- oder Glutensensitivität auch von der „Nicht-Zöliakie-bedingten Glutensensitivität“ gesprochen.


7. Was passiert wenn die Zöliakie nicht behandelt wird?

Zöliakie wird mit einer strikten glutenfreie Ernährung behandelt. Setzen Sie diese nicht um, verschlimmert sich die Entzündung der Darmzotten. Die Folge sind verschiedenste akute Symptome, wie Störungen des Magen-Darm-Traktes. Langfristig kann es zu Mangelerscheinungen und schwerwiegenden Folgeerkrankungen kommen.


8. Darf ich bei Zöliakie Spuren von Gluten essen?

Auch Spuren von Gluten sollten bei Zöliakie nicht gegessen werden, da bereits kleinste Mengen den Krankheitsprozess wieder ankurbeln können.


9. Ist Zöliakie eine Allergie oder Unverträglichkeit?

Zöliakie ist eine Unverträglichkeit gegenüber Gluten, die durch eine Autoimmunerkrankung ausgelöst wird.


10. Kann eine Glutenunverträglichkeit wieder verschwinden?

Eine Glutenunverträglichkeit oder Zöliakie ist chronisch, also nicht heilbar. Mit einer strikten, lebenslangen glutenfreien Ernährung können Sie aber Symptome in den Griff bekommen und die Entzündungen im Darm stoppen. Dadurch können Sie beschwerdefrei leben und müssen keine Folgeerkrankungen oder Mangelerscheinungen befürchten.


Symptome der Zöliakie

Die Symptome entstehen durch entzündliche Prozesse im Darm und auch durch die schlechte Aufnahme von Vitaminen, Mineralstoffe und anderen Nährstoffen.

Häufige Symptome bei Kindern und Erwachsenen sind:

  • Eisenmangel, Blutarmut (Anämie) und/oder Blässe
  • Verstopfung des Darmes (Obstipation)
  • Anormale Stühle, häufige Stuhlentleerung, Durchfälle, Fettstühle
  • Appetitlosigkeit, Blähungen, Übelkeit, Erbrechen, Völlegefühl
  • Verkrampfungen der Muskulatur und Hautkribbeln (Tetanie)
  • Nervosität, Depression, Aggressionen
  • Gewichtsabnahme
  • Müdigkeit
  • Vorgewölbter Bauch (beim Säugling und Kleinkind)
  • Körpergewicht unterhalb der Altersnorm (beim Säugling und Kleinkind)
  • Wesensveränderungen wie Missmutigkeit und Weinerlichkeit (beim Säugling und Kleinkind)
  • Wachstumsstörungen, Entwicklungsstörung (bei Kindern)
  • Verhaltensauffälligkeiten (bei Kindern und Jugendlichen)
  • eine verzögerte Pubertät (bei Jugendlichen)
  • Vitamin- und Mineralstoffmangel (Vitamin D, Kalzium u.a.)
  • Osteoporose durch Calcium & Vitamin D Mangel
  • geringe Muskelstärke (muskuläre Hypotonie)
  • Zahnschmelzdefekte (bei Kindern)
  • kleine, entzündete Bereiche im Mund (Apthen), Zungenbrennen, Lippenentzündung (Cheilitis)
  • Knochen- bzw. Gelenkschmerzen, Gelenkentzündungen
  • Nagelauffälligkeiten
  • Blutungsneigungen
  • Bläschen, Rötungen, Ekzeme der Haut (Dermatitis herpetiformis Duhring)
  • Fahle, teigige Haut, trockene Haut
  • Konzentrationsstörungen und Leistungsschwäche
  • Haarausfall (Alopezie)
  • Unfruchtbarkeit und Zyklusstörungen (bei Frauen)
  • Häufung von Frühgeburten
  • Migräne
  • Leberwerterhöhungen
  • Leberwerterhöhungen
  • Eiweißmangelödeme
  • Nierenerkrankungen 

Die Krankheitszeichen der Zöliakie und der Schweregrad können sehr unterschiedlich sein. Zöliakie kann sich über nur ein einziges Symptom äußern. Es überwiegen sogar die Verläufe, bei denen nur wenige oder einzelne Symptome auftreten. Zum Teil sind die Symptome sehr unspezifisch. Die Diagnose einer Zöliakie erfolgt daher häufig spät oder gar nicht. Die Diagnose einer Zöliakie erfolgt daher häufig spät oder gar nicht.


Begleiterkrankungen

Nicht selten tritt eine Zöliakie zusammen mit folgenden Erkrankungen auf:

  • Diabetes mellitus Typ 1
    Wer Typ 1 Diabetes hat, trägt ein höheres Risiko an Zöliakie zu erkranken. Etwa 5 bis 7 % aller Personen mit Zöliakie sind auch an einem Typ-1-Diabetes erkrankt.
  • Autoimmunerkrankungen der Schilddrüse (Hashimoto-Thyreoiditis , M. Basedow)
    Schilddrüsenerkrankeiten sind bei Zöliakie nicht ungewöhnlich. Etwa 5 bis 7 % der Zöliakie Patienten sind betroffen.
  • Laktoseintoleranz
    Eine Zottenschädigung im Dünndarm führt oft zu einem Mangel an dem Verdauungsenzym Laktase. Sobald sich die Dünndarmschleimhaut unter glutenfreier Ernährung wieder re­generiert hat, bildet sich die Intoleranz auf Laktose in der Regel wieder zurück.
  • Osteoporose
    Die Zöliakie wird als eine der häufigsten Ursachen für eine Knochenstoffwechselstörung angesehen. Etwa 20 bis 50 % der neu diagnostizierten Zöliakie-Betroffenen zeigen eine Verminderung der Knochendichte (Osteopenie bis Osteoporose). Hierfür scheint nicht nur die verminderte Aufnahme von Calcium und Vitamin D verantwortlich zu sein – vermutlich schädigen auch Entzündungsmediatoren die Knochensubstanz.
  • Dermatitis herpetiformis Duhring
    Dies ist eine Hautkrankheit mit bläschenförmige, Hautausschlag  und starkem Juckreiz. Sie tritt nur in Verbindung mit einer Zöliakie auf. Die Krankheit verläuft in unterschiedlich starken Schüben. Besonders betroffen sind Ellenbogen und Knie.
  • Krebs
    Krebs entsteht zum Glück nur selten als Folge einer Zöliakie. Bekannt sind Fälle von Lymphdrüsen-Krebs (Lymphom) und Krebstumore von Speiseröhre, Magen oder Darm, wenn die Zöliakie nicht therapiert wird. Durch Einhaltung der glutenfreien Ernährung wird dieses Risikos jedoch innerhalb von 5 bis 10 Jahren auf das der Gesamtbevölkerung minimiert.
  • Chromosomenstörungen 
    Menschen mit Down-Syndrom (Trisomie 21), Ulrich Turner Syndrom oder William Beuren Syndrom haben ein erhöhtes Risiko, an Zöliakie zu erkranken.

Ursachen der Zöliakie

Die Ursachen für die Ausbildung einer Zöliakie sind bisher nicht eindeutig geklärt. Experten wissen nur, dass genetische und äußere Faktoren eine Rolle spielen.

Erbliche Faktoren

Ungefähr 35 Prozent der Bevölkerung haben offenbar genetisch bedingt ein etwa dreifach erhöhtes Erkrankungsrisiko. Bei den meisten Zöliakiebetroffenen (mindestens 95 %) werden die so genannten Genotypen HLA-DQ2 oder HLA-DQ8 festgestellt. Die HLA-DQ2/DQ8 sind zwar notwendig, damit sich die Krankheit entwickeln kann, doch sie sind nicht alleine dafür verantwortlich. Dieselben genetischen Faktoren wurden auch bei einer großen Anzahl von gesunden Menschen (20-30 % der allgemeinen Bevölkerung) beobachtet.

Familienmitglieder ersten und zweiten Grades eines Zöliakie-Erkrankten haben ein deutlich höheres Risiko, an einer Zöliakie zu erkranken. Sie sind in 10-15% der Fälle auch betroffen.

Äußere Faktoren

Fachleute gehen davon aus, dass neben der genetischen Veranlagung noch weitere Faktoren zusammen treffen müssen, um die Zöliakie auszulösen. Eine Rolle spielen können zum Beispiel

  • die Ernährung
  • Infektionen im frühes Kindesalter (Magen-Darm-Erkrankungen im ersten Lebensjahr)
  • die Dauer der Stillzeit im Säuglingsalter.
  • Umwelteinflüsse, 
  • eine durchlässige Darmwand oder
  • die Einnahme bestimmter Medikamente.

Wie häufig ist die Zöliakie?

In Deutschland gibt es zirka 80.000 Zöliakiekranke. Im Durchschnitt hat 1 von 1.000 Menschen eine Zöliakie.

Nur 10 bis 20 % der Betroffenen haben eine Zöliakie mit den klassischen Symptomen. 80 bis 90 % haben wenige oder keine Symptome und wissen daher oft nichts von ihrer Erkrankung.

Ein Ausbruch der Erkrankung ist in jedem Lebensalter möglich. Am häufigsten beginnt die Erkrankung jedoch zwischen dem 1. und 8. Lebensjahr oder zwischen dem 20. und 50. Lebensjahr.


Test & Diagnose der Zöliakie

Bei Verdacht auf Zöliakie erfolgt die Diagnose bei einem Facharzt, dem Gastroenterologen. Für Kinder gibt es spezielle Kinder-Gastroenterologen.

Wichtig ist, dass sowohl die Blutuntersuchungen auf Antigen-Antikörper-Reaktionen, als auch die Dünndarmbiopsie (Gewebeentnahme aus dem Darm) vor Beginn einer glutenfreien Ernährung durchgeführt werden. Wurde bereits auf eine glutenfreie Kost umgestellt, sollte mindestens 4 (besser 10 bis 12) Wochen ohne Diät gelebt werden.

1. Anamnese

In der Regel werden die Vorgeschichte des Patienten und das Beschwerdebild zu Beginn der Behandlung in einem Gespräch mit dem Arzt genau ermittelt und analysiert (Anamnese).

2. Untersuchung

Es werden Gewicht, Größe, Body-Mass-Index und gegebenenfalls der Pubertätsstatus ermittelt und erfasst.

3. Blutuntersuchungen

  • Im Labor werden Antikörpertests durchgeführt. Es werden IgA-Antikörper gegen Gewebstransglutaminase (TTG) oder gegen Endomysium (EmA) und Gesamt-IgA-Konzentration im Serum ermittelt. Das Vorhandensein dieser Antikörper spricht für das Vorliegen einer Zöliakie. 

  • Bei erniedrigtem Gesamt-IgA (bei Erwachsenen) oder einem Gesamt-IgA unterhalb der Altersnorm (bei Kindern), erfolgt zusätzlich eine Bestimmung von IgG-Antikörpern gegen Gewebstransglutaminase (TTG) oder deamidierte Gliadinpeptide (DGP).

  • Außerdem wird aus dem Blut des Patienten ein großes Blutbild und folgende Parameter analysiert: Eisenspeicher (Ferritin), Leberenzym (GPT), Kalzium, Alkalische Phosphatase (bei erhöhten Werten zusätzlich noch 25-OH-Vitamin D3), Folsäure, Vitamin B12. Bei Erwachsenen zusätzlich das Schilddrüsenhormon (TSH).

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4. Untersuchung und Gewebeentnahme des Dünndarms (Biopsie)

Bei der Dünndarmbiopsie wird eine Kamerasonde an einem dünnen Schlauch über Mund, Speiseröhre und Magen in den Dünndarm geschoben. Entnommen werden 6 Gewebeproben aus verschiedenen Regionen des ersten kurzen Abschnitts des Dünndarms, dem Zwölffingerdarm. Die Untersuchung wird endoskopisch durchgeführt und dauert meist 10 bis 15 Minuten.

Die Proben werden im Labor von einem Pathologen unter dem Mikroskop untersucht. Er erkennt, ob eine Schädigung vorliegt und ermittelt den Schweregrad der Erkrankung anhand der sogenannten Marsh-Kriterien. Die Skala umfasst sechs Stufen von Typ 1 (normal) bis Typ 3c (schwerste Ausprägung). 

Unter ganz bestimmten Bedingungen kann bei Kindern in Ausnahmefällen auf die Biopsie verzichtet werden. Details erfahren sie bei einem speziellen Kinder-Gastroenterologen.

5. Genetische Untersuchung 

Eine genetische Untersuchung wird zusätzlich in folgenden Fällen zusätzlich durchgeführt:

  • Wenn Zweifel an einer negativen Zöliakie-Diagnose bestehen oder
  • wenn es sich um eine Person mit erhöhtem Zöliakie-Risiko handelt.

Dabei wird das Blut auf einen positiven Zustand der Gene HLA-DQ2 und/oder HLA-DQ8 untersucht, denn diese sind bei mehr als 95 % der Zöliakiepatienten nachweisbar. Eine Negativität für HLA-DQ2 und HLA-DQ8 schließt eine Zöliakie also sehr wahrscheinlich aus.

Kritische Diagnosemaßnahmen

Fachleuten raten von folgende Diagnosemaßnahmen für die Zöliakie ab:

  • Stuhl-, Speichel- und Schnelltests (Selbsttests für zu Hause)
    Sie liefern oft falsch positive Ergebnisse. Es besteht die Gefahr, dass Patienten so ohne Grund glutenfrei leben. Einen solcher Test kann nur einen ersten Anhaltspunkt geben, ob eine Zöliakie vorliegt. Im Anschluß sollte immer einen Arzt aufgesucht werden und nicht auf eigene Faust eine Therapie begonnen werden.
  • die Bestimmung der Antikörper gegen natives Gliadin mit einer Blutuntersuchung.

Nach der Diagnose der Zöliakie

Nachdem die Diagnose Zöliakie feststeht, wird eine glutenfreie Diät verordnet.

In der weiteren Behandlung wird dann: 

  • beobachtet, ob eine Besserung der Symptome eingetreten ist,
  • das Blut darauf untersucht, ob die Antikörper auf die glutenfreie Ernährung ansprechen und
  • untersucht, ob die Blutwerte durch die glutenfreie Ernährung besser geworden sind.

Regelmäßige Folgeuntersuchungen des Blutes sind empfehlenswert:

  • 3 Monate und 1 Jahr nach der Diagnosestellung und
  • danach jährlich ein Leben lang

Die jährlichen Kontrolluntersuchungen werden empfohlen, um Mangelerscheinungen, Komplikationen und Folgeerkrankungen der Zöliakie auszuschließen. Damit soll das Gelingen der Zöliakie-Diät geklärt werden.  Negative TTG-Antikörper weisen auf eine gute Einhaltung der Diät durch den Patienten hin.


Zöliakie bei Kindern

Zöliakie bei Kindern tritt oft 3 bis 6 Monate nach dem Einführen von glutenhaltigem Essen auf. Diese Symptome sind typisch:

  • Verdauungsbeschwerden wie Erbrechen, Bauchschmerzen, Durchfall oder Verstopfungen
  • Appetitlosigkeit und ein damit verbundener Gewichtsverlust/ Gewichtsstagnation
  • Wesensveränderungen wie Unzufriedenheit oder Weinerlichkeit
  • Stagnierendes Wachstum
  • Eisenmangel
  • Dicker, gewölbter Bauch

Es können aber auch andere, untypische Symptome auftreten. Oftmals liegen nur einzelne Symptome vor und nicht alle auf einmal, was die Diagnose erschwert. Bei Verdacht auf Zöliakie sollte unbedingt ein Kinder-Gastroenterologe aufgesucht werden. Dieser kann mittels Bluttest, Ernährungstagebuch und einer Biopsie eine eindeutige Diagnose stellen.

Die Diagnose “Zöliakie” bedeutet eine langfristige Umstellung für die ganze Familie. Bereits kleinste Mengen Gluten können die Entzündung im Darm wieder ankurbeln, daher muss auf eine strikte glutenfreie Ernährung umgestellt werden. Das wirkt sich auf den gesamten Alltag aus - Mittagessen im Kindergarten, Kindergeburtstage und Restaurantbesuche stellen von nun an eine Herausforderung dar. Jedoch ermöglicht die Einhaltung dieser Maßnahmen Ihrem Kind ein beschwerdefreies Leben.


Therapie & Ernährung

Zöliakie ist unheilbar. Mit lebenslanger glutenfreier Ernährung lässt sich Zöliakie aber erfolgreich behandeln. Eine andere Therapie gibt es derzeit nicht. Glutenhaltige Lebensmittel dürfen nicht mehr verzehrt werden. Wird kein Gluten mehr mit der Nahrung aufgenommen, heilt der geschädigte Darm. Die entzündete und abgeflachte Dünndarmschleimhaut regeneriert sich und der Darm arbeitet wieder normal. So verschwinden die Symptome und die Risiken für Folgeerkrankungen der Zöliakie.

Vorsicht ist geboten, denn selbst kleinste Mengen an Gluten können den Darm schädigen. Bereits 1/8 Gramm Weizen reicht dafür aus. Aber auch, wenn bei Diätverstößen keine Beschwerden bemerkbar sind, darf die glutenfreie Ernährung nicht aufgegeben werden.

Mögliche glutenfreie Ersatz-Lebensmittel entnehmen Sie bitte der Tabelle. Glutenfreie Rezepteglutenfreie Frühstücksideen oder Rezept für glutenfreie Brote finden Sie auf unserer Seite.

Da die glutenfreie Ernährung sehr komplex ist und kleinste Diätfehler sich (teilweise unbemerkt) negativ auswirken, wird allen Zöliakie-Betroffenen eine Beratung durch eine spezialisierte Ernährungsfachkraft empfohlen. Die Kosten werden von den meisten Krankenkassen anteilig erstattet. Am besten findet die Beratung direkt nach der Diagnose statt und wird ein zweites Mal nach vier Wochen wiederholt und ergänzt.


Buchempfehlungen Zöliakie

Quellen

  1. Deutsche Zöliakie Gesellschaft e.V., Zöliakie-Information für Ärzte 
  2. Ebock, A.: Essen und Trinken bei Zöliakie, DGE-Broschüre, Bonn (2018), 10. überarbeitete Auflage, Bezug über den DGE Medienservice
  3. Interessengemeinschaft Zöliakie der Deutschen Schweiz, www.zoeliakie.ch
  4. Zimmer K.-P., Klinische Bedeutung nichtklassischer Zöliakieformen, Dt. Ärztebl 2001; 98: A 3285–3292, Heft 49, www.aerzteblatt.de
  5. Dr. med. Riedl, M; Dr. med. Fleck, A: Die Ernährungs-Docs - Gute Verdauung: Die besten Ernährungsstrategien bei Reizdarm, Zöliakie, Morbus Crohn & Co.,  2. Auflage, 7. September 2018
  6. Fasano, A.: Fatale Darmkrankheit Zöliakie, SPEKTRUM DER WISSENSCHAFT (Mai 2010)
  7. Enders, J.: Darm mit Charme: Alles über ein unterschätztes Organ, Verlag Ullstein (März 2014)
  8. Deutsche Zöliakie Gesellschaft e.V., Flyer "Leben mit glutenfreier Ernährung" (Stand 2014)
  9. Reese, Imke; Schäfer, Christiane; Kleine-Tebbe, Jörg; Ahrens, Birgit; Bachmann, Oliver; Ballmer-Weber, Barbara et al. (2018): Nicht-Zöliakie-Gluten-/Weizen-Sensitivität (NCGS) – ein bislang nicht definiertes Krankheitsbild mit fehlenden Diagnosekriterien und unbekannter Häufigkeit, Aktuelle Ernahrungsmedizin 43 (06), S. 479–483. DOI: 10.1055/a-0749-5278.
  10. Geisslitz, Sabrina; Longin, C. Friedrich H.; Scherf, Katharina A.; Koehler, Peter (2019): Comparative Study on Gluten Protein Composition of Ancient (Einkorn, Emmer and Spelt) and Modern Wheat Species (Durum and Common Wheat), Foods (Basel, Switzerland) 8 (9). DOI: 10.3390/foods8090409.
  11. Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselerkrankungen e.V. (DGVS) u.a. in Zusammenarbeit mit der Deutschen Zöliakiegesellschaft: Leitlinie "Zöliakie, Weizenallergie und Weizensensitivität" (April 2014, in Überarbeitung) veröffentlicht auf AWMF online: Portal der wissenschaftlichen Medizin
  12. Afzal, M., Pfannstiel, J., Zimmermann, J., Bischoff, S.C., Würschum, T., Longin, C.F.H., 2020. High-resolution proteomics reveals differences in the proteome of spelt and bread wheat flour representing targets for research on wheat sensitivities. Scientific Reports 10, 14677
  13. Zöliakie bei Kindern – zuverlässige Diagnose auch ohne belastende Magenspiegelungmed.uni-muenchen.de

Internetlinks abgerufen im März 2021

Autor: Sabine Theiding
überprüft von Anna Plümacher, angehende Dipl. oec. troph.


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