Körper und Seele sind eine Einheit. Für diese jahrtausendealte Weisheit liefert die Psychoneuroimmunologie heute Beweise.
Die Psychoneuroimmunologie (PNI) untersucht, wie Körper und Seele bei der Entstehung von Krankheiten zusammenwirken. Die Forschung weist eindrucksvoll nach, wie sich Gedanken, Gefühle und Verhaltensweisen auf unsere Gesundheit auswirken. Ein Schwerpunkt liegt darin, die Wirkung von Stress auf Autoimmunerkrankungen zu analysieren. Die Psychoneuroimmunologie ist ein Forschungszweig der modernen Psychosomatik.
Die Psychoneuroimmunologie erforscht die Zusammenhänge von Krankheit und Gesundheit ganzheitlich. Es werden nicht nur Körper und Symptome einbezogen, sondern auch:
Die Forschung untersucht auch akuten Stress, frühkindlichen Stress (bei der Geburt oder im Mutterleib), körperlichen Stress und Traumata.
Fazit - Es gibt eine gute Nachricht: Positive Gedanken und seelisches Wohlbefinden bringen Selbstheilungskräfte, die Krankheiten verhindern.
Sie arbeiten ganzheitlich. Sie betrachten nicht die Krankheit, sondern den gesamten Menschen samt seiner Gefühle. Therapeuten fragen danach, wie der Patient seinen Alltag erlebt, welche Veränderungen es gibt, welche Ereignisse ihn begeistern, wie das Immunsystem darauf reagiert. Der Fokus liegt auf dem gesamten Leben einer Person, seiner Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.
Die Therapie aktiviert gezielt die emotionalen Selbstheilungskräfte und stärkt die Eigenverantwortung. Body-Mind-Techniken (z. B. Tagebuch schreiben, Meditieren) und Maßnahmen für einen gesunden Lebensstil (Schlafqualität, Bewegung, Ernährung) kommen zum Einsatz, genauso wie Blut-, Stuhl-, Urin- oder Haaranalysen für die Ermittlung von Entzündungswerten, Stresshormonen oder Nährstoffmängel.
Während einer Behandlung entsteht eine authentische, mitfühlende Beziehung. Es geht um Verständnis, Wertschätzung und dem Verstehen von Krankheiten, Müdigkeit und Erschöpfung. Die Behandlung braucht mehr Zeit als in der Schulmedizin. Das Ziel ist, langfristig und nachhaltig eine positive Veränderung des Lebensstils und der Gefühlswelt des Patienten zu etablieren, um ihn so gesund zu halten oder zu machen.
Univ.-Prof. Dr. Dr. Christian Schubert ist Arzt und Psychologe. Seit den 90er-Jahren forscht er zur Psychoneuroimmunologie, also zur Vernetzung des Immunsystems mit Psyche und Gehirn. Er arbeitet am Labor für PNI der Universitätsklinik für Medizinische Psychologie in Innsbruck. Für ihn steht fest, dass bei jeder körperlichen Erkrankung ausnahmslos auch die Psyche eine Rolle spielt.
Erste Hinweise auf psychoneuroimmunologische Wirkungen wurden bereits 1878 von Louis Pasteur vermutet. Er entdeckte, dass Hühner unter Stressbelastung mehr Infekte bekamen. Die klinische Psychoneuroimmunologie wurde ab 1975 von den Amerikanern Ader, Felten und Cohen entwickelt. Sie ist der umfassendste Ansatz in der heutigen Medizin.
Autorin: Sabine Theiding, Gründerin von kochenOHNE
Alle Internetlinks abgerufen am 29.03.2022