Schwefel essen ist wichtig für die Gesundheit, denn er kann vom Körper nicht selbst hergestellt werden. Eine gute Versorgung mit Schwefel hilft bei Schmerz, Entzündung und Allergie.
von Sabine Theiding [Quellen]
Schwefel ist ein Mineralstoff, der in jeder Zelle des Körpers vorhanden ist. Der menschliche Körper besteht sogar zu etwa 0,2 Prozent aus Schwefel. Schwefel ist wichtig für den Stoffwechsel und das Immunsystem. Das Mineral wirkt an etlichen Stoffwechselvorgängen im Körper mit und an dessen Entgiftung. Ohne Schwefel können sich Gelenke, Knorpel, Haut und Blutgefäße nicht regenerieren. Schwefelhaltige Aminosäuren wirken entzündungshemmend und auch schmerzlindernd. Schwefelmangel kann zu Kraftlosigkeit, Müdigkeit, Konzentrationsmangel, Muskel- und Gelenkschmerzen führen. Für eine zeitgemäße gesunde Ernährung besonders interessant ist, welches schwefelhaltige Gemüse es gibt.
Dass Knoblauch durch die schwefelhaltige Verbindung Alliin besonders gesund ist, ist bekannt. Aber hätten Sie gewusst, das Schwefel auch in diesem Gemüse, Obst, Kernen und Getreide steckt?
Vegane schwefelhaltige Lebensmittel
Sojabohnen hat haben stolze 400 mg Schwefel pro 100 g. Edamame und Tofu haben 160 mg.
Besonders Erdnüsse haben mit 384 mg Schwefel einen hohen Gehalt. Aber auch Pistazien (255 mg), Macadamia-Nüsse (250 mg), Cashews (210 mg), Mandeln (140 mg) und Walnüsse (130 mg) sind gute Schwefelquellen.
Alle Kerne und Samen sind schwefelreich, besonders viel haben Sonnenblumenkerne (290 mg), Sesam (230 mg) und Leinsamen (220 mg)
Weizenkeime haben 250 mg Schwefel pro 100g.
Haferflocken haben 200 mg Schwefel pro 100g.
Vollkorn Couscous hat 194 mg Schwefel pro 100g.
Das volle Korn von Weizen, Dinkel, Roggen oder Gerste hat 150 mg Schwefel. Vollkornbrote, Vollkornnudeln oder Vollkornpizzateig liefern viel Schwefel.
Brokkoli ist das beste schwefelhaltige Gemüse. Es enthält 140 mg Schwefel pro 100g. Ein ganzer Brokkoli (500 g) also 700 mg.
Grünkern hat 140 mg Schwefel pro 100g.
Lollo rosso hat 84 mg Schwefel pro 100g.
Grünkohl, Wirsingkohl, Spitzkohl, Rosenkohl haben ungefähr 80 mg Schwefel pro 100g.
Zwiebel, Lauch, Knoblauch haben 58 mg Schwefel pro 100g.
Erbsen haben 58 mg Schwefel pro 100g.
Feldsalat geht auch zu den schwefelhaltigen Lebensmittel. Es hat 48 mg Schwefel pro 100g.
Johannisbeeren haben 29 mg Schwefel pro 100 g.
Zucchini haben 29 mg Schwefel pro 100 g.
Tierische schwefelhaltige Lebensmittel
Tierische Lebensmittel sollten aus mehreren Aspekten (Umwelt, Ethik, Gesundheit) nur begrenzt gegessen werden. Nachfolgende sind jedoch gute Schwefelquellen.
Viele Fischsorten zählen zu den schwefelhaltigen Lebensmitteln, z.B. Rotbarsch (290 mg), Kabeljau (278 mg), Seelachs (276 mg), Lachs (275 mg) oder Matjes (242 mg).
Schweinefleisch hat 279 mg Schwefel pro 100 g.
Rindfleisch hat 278 mg Schwefel pro 100 g.
Die meisten Käsesorten gehören zu den schwefelhaltigen Lebensmitteln, z.B. Gouda, Edamer, Butterkäse, Camembert. Sie haben 240 mg Schwefel pro 100 g.
Eier haben 180 mg Schwefel pro 100 g. Ein Ei (55g) liefert also 95 mg Schwefel.
Wo ist Schwefel enthalten und wie viel? Wer viel Schwefel essen will, bekommt mit dieser Tabelle Auskunft. Alle Schwefelangaben in Milligramm (mg) pro 100 g.
Lebensmittel | Schwefel in mg pro 100 g |
MSM Methylsulfonylmethan Pulver | 16.000 |
Brunnenkresse (Pulver) | 1.289 |
Petersilienblatt (Pulver) | 916 |
Borretsch (Pulver) | 608 |
Zitronenmelisse (getrocknet) | 511 |
Spirulina Pulver | 460 |
Sojabohnen | 400 |
Erdnuss, Erdnussmus | 384 |
Champignon (getrocknet) | 364 |
Bierhefe | 350 |
Rotalge (getrocknet) | 316 |
Paranuss | 315 |
Rübenblatt (getrocknet) | 311 |
Limabohne (getrocknet) | 306 |
Hefe | 300 |
Sonnenblumenkerne | 280 |
Pistazie | 255 |
Weizenkeime | 250 |
Macadamianuss | 250 |
Brennnessel Pulver | 233 |
Sesam | 230 |
Leinsamen | 220 |
Cashew / Cashewnuss | 210 |
Sojamehl | 206 |
Haferflocken | 200 |
Haferkleieflocken | 200 |
Kresse (Gartenkresse) | 200 |
Senf | 200 |
Couscous | 194 |
Vollkornnudeln | 190 |
Küchenkräuter | 190 |
Mungobohnen | 190 |
Kidneybohnen (getrocknet) | 186 |
grüner Tee | 180 |
Haselnussmus | 164 |
Kürbiskern | 162 |
Haselnuss | 161 |
Tofu | 160 |
Pinienkerne | 152 |
Pekannuss | 150 |
Mandeln, Mandelmehl | 150 |
Pfirsichkern | 150 |
Mohn | 150 |
Ingwerpulver | 150 |
Bitterschokolade mit Nüssen | 147 |
Weizenvollkorn | 140 |
Roggen, Roggenmehl | 140 |
Grünkern | 140 |
Mandeln, Mandelmus | 140 |
Spirulina getrocknet | 139 |
Brokkoli | 130 |
Walnüsse | 130 |
Erbsen (getrocknet) | 130 |
Linsenmehl | 124 |
Knäckebrot mit Sesam | 123 |
Gerste, Gerstengraupen, Gerstenmehl | 120 |
Vollkornbrötchen mit Sonnenblumenkernen | 98 |
Wirsingkohl | 88 |
Lollo rosso Salat | 87 |
Rosenkohl | 86 |
Pfefferminze frisch | 84 |
Grünkohl | 84 |
Schnittlauch | 80 |
Spitzkohl | 70 |
Mungobohnensprossen | 78 |
Rotkohl | 75 |
Chinakohl | 67 |
Blumenkohl | 61 |
Zwiebeln | 58 |
Knoblauch | 57 |
Weißkohl | 54 |
Erbsen (frisch) | 54 |
Linsen | 54 |
getrocknete Tomaten | 48 |
Feldsalat | 48 |
Portulak | 48 |
Johannisbeeren | 29 |
Zucchini | 29 |
Lebensmittel | Schwefel in mg pro 100 g |
Aal | 442 |
Garnele | 360 |
Fischrogen, Kaviar | 300 |
Krabben | 300 |
Jakobsmuschel | 300 |
Venusmuschel | 300 |
Gans | 300 |
Taubenfleisch | 300 |
Seelachs (Köhler) | 291 |
Rotbarsch | 290 |
Tintenfisch | 289 |
Ente | 286 |
Schweinefleisch | 279 |
Kabeljau | 278 |
Rindfleisch | 278 |
Seelachs (Köhler) | 276 |
Lachs geräuchert | 275 |
Parmaschinken | 267 |
Kabeljau | 266 |
Zander | 253 |
Rumpsteak | 252 |
Parmesan | 250 |
Schmelzkäse | 250 |
Lachs | 249 |
Matjes geräuchert | 242 |
Gouda | 240 |
Edamer | 230 |
Camembert | 230 |
Seelachs (Köhler) | 230 |
Danablu Käse | 220 |
Butterkäse | 210 |
Sprotte | 200 |
Hühnerei | 180 |
Bratwurst | 120 |
Die Bedeutung des Schwefels ist nach wie vor kaum bekannt. Einen offiziellen Richtwert der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) gibt es nicht. Wissenschaftler sprechen bei gesunden Menschen von einem täglichen Schwefelbedarf von 20 mg/kg pro Tag:
Therapeutische Dosen können 3000 bis 6000 mg (3 - 6 Gramm) Schwefel pro Tag betragen. Schwefel gilt in hohen Dosierungen als sicher.
Einen erhöhten Bedarf haben:
Schwefel wird bei Arthrose und in der Komplementärmedizin zum Beispiel auch bei Rheuma, Heuschnupfen, Rosazea, Krebs, Diabetes, Rückenschmerzen, Schwermetallvergiftung, hohen Blutfettwerten, Fibromyalgie oder Darmentzündung eingesetzt.
Bei Colitis ulcerosa und Morbus Crohn wird Schwefel gemieden.
Tierisches Eiweiß enthält mehr schwefelhaltige Aminosäuren als pflanzliches Eiweiß, daher sollten Veganer auf die Versorgung mit genügend Schwefel achten und viel schwefelhaltiges Gemüse, Getreide, Kerne und Obst essen. Spitzenreiter bei schwefelhaltigem Gemüse sind Brokkoli, Lollo rosso Salat, Zwiebeln, Erbsen, Feldsalat und Zucchini.
Ernährungswissenschaftler wie Dr. Anne Fleck empfehlen, bei chronischen Entzündungskrankheiten wie Rheuma, Schmerzkrankheiten (Rückenschmerzen oder Fibromyalgie) oder Schwermetallvergiftungen Methylsulfonmethan (MSM) einzunehmen. MSM ist eine weiße, geruchlose, leicht bitter schmeckende, kristalline Substanz, die 34 % Schwefel enthält. Idealerweise wählt man sie als MSM-Kapseln ohne Zusatzstoffe.
Große Mengen an Schwefel können Lebensmitteln als Zusatzstoff E 220, E 221 oder E 228 (Schwefeldioxid, Sulfit) beigefügt sein. Oft wird er als Konservierungsstoff in Wein oder Trockenobst eingesetzt.
Schwefel gehört zu den 14 häufigsten Auslösern von Unverträglichkeiten, er löst zum Beispiel Kopfschmerzen, Übelkeit oder Asthmaanfälle aus. Betroffen sind Menschen mit einem Molybdän-Enzymmangel (baut Sulfit ab) oder mit Pseudoallergien. Als Zusatzstoff muss Schwefel deshalb in der Zutatenliste oder auf der Verpackung gekennzeichnet werden.
Alle Internetlinks abgerufen am 13. September 2022