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So lagern Sie Ihre Lebensmittel richtig

Wird der wöchentliche Einkauf einfach wahllos in Kühlschrank und Schränke geräumt, passiert das Fatale: Kaum gekauft, verderben die Lebensmittel, schmecken fade oder verlieren unnötig ihre Vitamine. Denn falsches Lagern verstärkt Vitaminverluste, Aromaeinbußen oder es lässt Lebensmittel früher verderben. Dies muss nicht sein.

Von Sabine Theiding, Gründerin kochenOHNE

Lesen Sie hier, wie sie Ihre Lebensmittel bestmöglich lagern: Was muss in den Kühlschrank und in welches Fach und was hat dort überhaupt nichts zu suchen? Was muss ich sonst noch beachten?

Das muss in den Kühlschrank

Klar ist, dass alles, was aus der Kühltheke des Supermarktes stammt, auch zuhause gekühlt gelagert werden muss.

Dazu gehören

  • Fleisch
  • Wurst
  • Milch, Käse, Joghurt und alle anderen Milchprodukte.

Hinzu kommen weitere Lebensmittel, deren Haltbarkeit sich in der Kühlung verlängert:

  • geöffnete Konserven und Lebensmittel (Marmelade, Aufstriche, Soßen etc.)
  • offene Getränke, wie Säfte, Limonade oder H-Milch
  • Eier (spätestens 18 Tage nach dem Legen, sollten Sie gekühlt werden)
  • Gemüse wie Karotten, Grünkohl, Chinkohl, Radieschen, Spargel, Rote Bete, Rettich, Brokkoli, Rosenkohl, grüne Bohnen, Erbsen, Zuckerschoten und viele weitere. Sie sollten eingewickelt in Frischhaltefolie oder in Kunststofftüten oder auch in Kunststoffboxen in den Kühlschrank. Achtung: Karotten, Radieschen oder Kohlrabi ohne Grün lagern, denn es entzieht dem Gemüse Wasser und lässt sie schnell schlapp und runzelig werden.
  • Pilze mit einer Bürste putzen, niemals mit Wasser waschen. Ein Säubern mit Wasser lässt Pilze schneller verderben und verändert den Geschmack. Geputzt halten Pilze dann wenige Tage im Gemüsefach des Kühlschranks.
  • Blattgemüse, Kräuter (außer Basilikum) und Salate. Am besten eingewickelt in einem feuchten Tuch in einer Plastiktüte. Wirklich wahr: Das Kräutersträusschen im Wasserglas welkt sehr viel schneller.
  • Obstsorten wie Äpfel, Birnen, Quitten, Trauben oder Erdbeeren kann man gut im Kühlschrank lagen.

Das sollten Sie niemals im Kühlschrank lagern

Einige Lebensmittel haben auf keinen Fall etwas im Kühlschrank zu suchen.

  • Exotische Früchte, wie Mangos, Papayas, Ananas, Bananen und Co.
    Sie sind keine niedrigen Temperaturen gewohnt. Das Zellgewebe kann dabei beschädigt werden, bei Bananen bilden sich daher braune Flecken. Als Grundregel kann man sich leicht merken, alles was aus warmen Regionen kommt, verträgt keine Kälte.
  • Kartoffeln
    Der Kühlschrank ist zu kalt für Kartoffeln. Die Kartoffel werden mehlig, weil die Kälte bewirkt, dass die Stärke der Kartoffeln in Zucker umwandelt wird. Kartoffeln gehören in den Keller (dunkel und kühl)
  • Tomaten
    Tomaten verlieren im Kühlschrank schnell Ihr Aroma, sprich ihren Geschmack. Sie können außerdem nicht mehr nachreifen.
  • Zwiebeln & Knoblauch
    Kälte lässt diese Gemüsesorten schneller faulen und den intensiven Geschmack verlieren. Besser man lagert sie an einem kühlen und trockenen Ort.
  • Brot
    Brot wird durch die Kälte hart und trocken. Es verliert außerdem an Aroma. Wer zu viel Brot gekauft hat, kann es besser in Scheiben geschnitten luftdicht verschlossen in einer Gefriertüte einfrieren. Einzelne Scheiben können später bequem im Ofen oder Toaster aufgebacken werden.
  • Basilikum
    Basilikum ist besonders kälteempfindlich, im Kühlschrank er fängt an zu welken und verliert seinen Geschmack. Stellen Sie ihn in ein Wasserglas oder frieren Sie die Blätter ein.
  • Avocado
    Avocados reifen bei Zimmertemperatur nach. Erst wenn die Avocado nach dem Reifen droht zu verderben, kann sie ausnahmsweise in die Kühlschranktür.
  • Honig
    Honig kristallisiert im Kühlschrank und er hält sich sowieso sehr lang, wenn er gut verschlossen ist.
  • Zitrusfrüchte (Mandarinen, Orangen, Grapefruits, Limetten, Zitronen) und Granatäpfel
    Zitrusfrüchte sind zwar nicht so kälteempfindlich wie Exoten. Unter 10 Grad verlieren diese Früchte aber ihr Aroma.
  • Steinobst wie Kirschen, Nektarinen, Pfirsiche, Zwetschgen, Mirabellen und Pflaumen 
    Diese Obstsorten leiden im Kühlschrank. Nur im Notfall können Sie sie in die warmen Bereiche des Kühlschrankes legen.
  • Zucchinis, Paprika, Gurken, Auberginen und Kürbisse
    Die Gemüsesorten kommen aus warmen Regionen und mögen es nicht gern kalt. Nur wenn Sie sie länger als zwei Tage lagern wollen, sollten Sie am besten verpackt und nur im Gemüsefach aufbewahren.

Welches Fach im Kühlschrank ist das Beste?

Sehr wichtig ist es, dass Sie die Lebensmittel in die dafür vorgesehen Fächer Ihres Kühlschranks einsortieren. Dafür sind Kühlschränke mit unterschiedlichen Klimazonen ausgestattet, die für bestimmte Lebensmittel vorgesehen sind:

Grafik: Techniker Krankenkasse

KühlschrankfachTemperaturLebensmittel
Oberstes Fach5 - 8°Hier finden bereits gegarte Speisen, angebrochene Lebensmittel und geöffnete Konserven Platz.
Mittleres Fach4 - 5°Milchprodukte wie Joghurt, Sahne, Quark oder angebrochene Milch bleiben hier länger frisch.
Unterstes Fach2 - 3°In dieses Fach kommen alle leicht verderblichen Lebensmittel wie Wurst, Fleisch oder Fisch.
Kühlschranktüretwa 8°Das Türfach eignet sich für die Lagerung von Butter, Getränken, Eiern, Ketchup, Saucen usw.
Gemüsefach6 - 8°Durch die relativ hohe Luftfeuchtigkeit herrscht im Gemüsefach das optimale Klima für Obst, Gemüse, Salat und Kräuter.

Tiefkühlfach

In das Tiefkühlfach gehören alle Tiefkühl-Produkte. Diese transportieren Sie am besten in isolierten Taschen oder Kühlboxen, damit die Kühlkette nicht unterbrochen wird. Angetaute Artikel sollten Sie nämlich auf keinen Fall wieder einfrieren. Darunter leidet nicht nur ihre Qualität, sondern bei bestimmten Lebensmitteln wie Geflügel oder Eis können sich gesundheitsschädliche Bakterien bilden. Auch einige Lebensmittel, die Sie über einen längeren Zeitraum aufbewahren möchten, können Sie in die Tiefkühltruhe stecken. Gekochte Speisen, Brot, Kuchen oder Fleisch halten sich darin über sehr viel länger.

Wie lange genau, hängt von Ihrem Tiefkühlfach ab: bei einem Stern können Sie die Lebensmittel bis zu 10 Tage, bei zwei Sternen ca. 2-3 Wochen lagen. Bei drei Sternen können die Lebensmittel auch länger (bis zu 5-6 Monate) und bei vier Sternen sehr lange Zeit (bis zu einem Jahr) gelagert werden.


Aufbewahrung außerhalb des Kühlschranks

Schrank oder Speisekammer

Sonne und Licht kann die wertvollen Vitamine mancher Lebensmittel zerstören. UV-Strahlung bewirkt außerdem, dass Plastik porös wird und sich der Geschmack von Lebensmitteln verändert.

Lagern Sie lang haltbare Lebensmittel, die nicht aus der Kühlung stammen, deshalb idealerweise in Schränken oder in der Speisekammer. Am besten deponieren Sie darin

  • Gewürze
  • Zucker
  • Mehl
  • Nudeln
  • Reis
  • Konserven
  • Süßigkeiten
  • Kaffee oder Tee.

Wenn Sie keine Speisekammer besitzen, empfiehlt sich für die Lagerung ein Schrank, den sie mit einer durchdachten Innenausstattung versehen, um sich eine gute Übersicht über Ihre darin gelagerten Lebensmittel zu verschaffen und alles schnell griffbereit zu haben.

Keller

Auch der Keller eignet sich für die Lagerung einiger Lebensmittel optimal, da es dort das ganze Jahr über kühl und dunkel ist. Das verhindert, dass zum Beispiel

  • Äpfel
  • Birnen
  • Karotten
  • Zwiebeln oder
  • Kartoffeln

nachreifen. Wenn Sie über einen Keller verfügen, können sie sein kühles Klima aber auch nutzen, um dort Getränke zu lagern. Karotten, Sellerie, Kohlrabi, Lauch oder Kohl können Sie beispielsweise zusätzlich in einen Eimer mit Sand stecken, damit sie möglichst lange frisch bleiben. 


Weitere Tipps für das Bevorraten von Lebensmitteln

  • Nach dem Öffnen von Nudeln, Mehl, Müsli und ähnlichen Lebensmitteln bewahren Sie diese am besten in einem geschlossenen Behältnis auf.
  • Brot räumen Sie idealerweise in einen Brotkasten. Holzkästen besitzen antibakterielle Eigenschaften. Brot schimmelt dadurch weniger schnell als in geschlossenen Plastiktüten und es trocknet langsamer aus als in einer Papierverpackung.
  • In unmittelbarer Nähe des Herdes sollten Sie keine Gewürze und andere Dinge lagern. Durch  den Dunst und die Wärme, die beim Kochen entsteht, werden sie feucht und klumpig.
  • Brauchen Sie Wasser und andere Getränke nach dem Öffnen zügig auf, damit sich Mikroorganismen darin nicht zu stark vermehren können.
  • Waschen Sie Obst und Gemüse erst vor dem Zubereiten, sonst werden wichtige Schutzmechanismen der Schale zerstört und die Früchte faulen schneller.
  • Das gilt auch für Eier. Schrecken Sie sie nach dem Kochen nicht mit Wasser ab, wenn Sie sie einige Tage aufbewahren möchten, sonst löst das ihre natürliche Schutzschicht auf.
  • Gemüsesorten wie Karotten und Radieschen bleiben besonders lange frisch, wenn Sie das Grün gleich nach dem Einkauf abschneiden. Andernfalls entziehen die Blätter der Wurzel weiterhin Wasser und das Gemüse wird schneller wabbelig.
  • Wenn Sie möchten, dass unreifes Obst oder Gemüse schneller verzehrfertig wird, können Sie es neben Bananen oder Äpfel legen. Der in hier enthaltene Stoff Ethylen sorgt dafür, dass andere Obst und Gemüsesorten schneller nachreifen. Das funktioniert beispielsweise sehr gut mit Avocados, die noch zu fest sind.

Weiterführende Informationen zur Lagerung von Lebensmitteln

Auf folgenden Seite finden Sie weitere gute Informationen zum Thema Lagerung von Lebensmitteln: 

  1. ARD: "Lebensmittel richtig lagern - Haushalts-Check", daserste.de
  2. Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit: "Wie Sie Lebensmittel lagern können", bvl.de

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