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Haselnussallergie

Die Haselnussallergie ist eine der häufigsten Lebensmittelallergien. Jucken oder Kribbeln an Mund und Zunge sind häufige Beschwerden. In seltenen Fällen ist die Haselnussallergie so stark, dass geringe Spuren von Haselnüssen lebensbedrohliche Symptome auslösen. Wer unter der Haselnussallergie leidet, muss haselnussfrei leben und seine Ernährung umstellen.

Bei der Haselnussallergie muss man unterscheiden zwischen

  • der echten Haselnussallergie (Typ I Allergie) und
  • der pollenassoziierten Haselnussallergie (Kreuzallergie).

Was ist das?

Unter allen Nussallergien ist die Haselnussallergie die häufigste Allergie, zählt man die Erdnussallergie nicht mit.

Bei dem größten Teil der Haselnussallergien handelt es sich um Kreuzallergien zu Pollen. Bei einem kleinen, aber stetig zunehmenden Prozentsatz handelt es sich aber um ausgeprägte Lebensmittelallergien mit potenziell schwerem Verlauf.

Echte Haselnussallergien, die nicht durch Kreuzallergien hervorgerufen werden, können sehr schwere Symptome auslösen. In seltenen Fällen so stark, dass geringe Spuren von Haselnüssen lebensbedrohliche Reaktionen auslösen. Hier sind die Haselnuss-Allergene auch nach dem Erhitzen gefährlich (hitzestabile Antigene).

Eine Haselnussallergie, die durch eine Kreuzallergie bei Heuschnupfen ausgelöst wird, hat häufig (aber nicht immer) schwächere Symptome. Viele Betroffene vertragen Haselnüsse, die nach dem Backen erhitzt wurden.

Haselnüsse finden sich oft versteckt in kakaohaltigen Lebensmitteln, wie Schokolade, Süßigkeiten, Kuchen oder Keksen.

Menschen, die den Verdacht haben an einer Haselnussallergie zu leiden, sollten dies unbedingt ärztlich testen lassen, da Nüsse heftige sogar lebensbedrohliche Symptome verursachen und diese im Lauf der Zeit stärker werden können.

Die Haselnussallergie tritt häufig gemeinsam auf mit einer Haselnusspollenallergie oder Birkenpollenallergie. Auch weitere Nussallergien und/oder eine Erdnussallergie sind möglich. Eine gleichzeitige Allergie auf alle Nüsse ist aber sehr selten.


Über das Haselnuss-Allergen

Haselnüsse in Lebensmitteln und im Supermarkt stammen entweder

  • von der gemeinen Hasel (auch Haselstrauch oder Haselnussstrauch genannt) oder
  • vom Lambertshasel

Die Lambertshasel wird haupsächlich in der Türkei angebaut. Sie ist kälteempfindlicher als die in Deutschland heimische Gemeine Hasel. Beide Pflanzenarten gehören zur Familie der Birkengewächse. Die Sträucher werden ungefähr fünf Meter hoch und grünen im Sommer. Der Haselnussstrauch hat seine Blütezeit im Februar/März bevor die Blätter austreiben.

70 Prozent der weltweit erzeugten im Handel erhältlichen Haselnüsse werden in der Türkei erzeugt, 15 Prozent stammen aus Italien. Nur der kleinere Teil der Weltproduktion an Haselnüssen stammt von der gemeinen Hasel. Deutschland ist der größte Importeur von Haselnüssen.


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Symptome der Haselnussallergie

Die Haselnussallergie-Symptome ähneln denen anderer Lebensmittelallergien. Sie zeigen sich wie folgt:

  • Symptome an Mund, Nase, Augen, Zunge und Rachen
    Schwellung, Kribbeln, Brennen, Juckreiz (orales Allergiesyndrom) Schwellungen (der Augenlider)

  • Symptome der Haut
    Neurodermitis-Schübe (atopisches Ekzem), Haut-Quaddeln (chronische Urtikaria / Nesselsucht), Juckreiz, Hautausschlag, Hautrötungen (Flush-Symptome)

  • Atemwege / Lunge
    Husten, Atemnot, Asthma

  • Magen-Darm-Beschwerden
    Krämpfe, Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Blähungen, Durchfall (Diarrhoe), Entzündungen in Darm, Sodbrennen

  • Herz-Kreislaufsystem
    Herzrasen, Herzrhythmusstörungen, Schweißausbruch, allergischer Schock (anaphylaktische Reaktion)

  • Symptome des Allgemeinbefindens
    Kopfschmerzen, Migräne, Schwächegefühl, Erschöpfung

Wie schnell zeigen sich Symptome?

Die Symptome müssen nicht in jedem Fall unmittelbar nach dem Verzehr der Haselnuss auftreten. Mitunter dauert es auch Stunden, bis sich erste Beschwerden zeigen.

Schwere der Symptome

Die Anzeichen und Beschwerden sind je nach Schwere der Haselnussallergie unterschiedlich.

In selteneren Fällen reichen bereits kleinste Haselnussmengen, Spuren davon oder gar Hautkontakt aus, um heftige allergische Reaktionen (Anaphylaxie) auszulösen. Wenn die Allergie nur gegen Haselnüsse und nicht gegen andere Nussarten besteht, ist die Gefahr einer starken allergischen Reaktion größer. Die Haselnussallergie ist unter den Nussallergien (ohne Erdnussallergie) der häufigste Auslöser anaphylaktischer Reaktionen.

Häufiger verbreitet und meist milder im Verlauf sind Nussallergien, die durch eine Kreuzallergie bei Heuschnupfen oder andern Allergien ausgelöst werden. Bei einer Kreuzallergie gegen Haselnüsse, leiden die Betroffenen häufig unter Symptomen an Mund, Nase Augen und Rachen (Orales Allergiesyndrom/ Kontakturtikaria der Mundschleimhaut). Die Symptome einer Kreuzallergie können schwanken und sind von weiteren Einflussfaktoren abhängig. Sie können beispielsweise in der jeweiligen Pollensaison stärker ausgeprägt sein. Wenn auch recht selten, können aber auch Kreuzallergien auf Haselnüsse schwere Symptome bringen.


Haselnussallergie Test / Diagnose

Die eindeutige Diagnose einer Haselnussallergie stellt ein Allergologe. Er führt eine Anamese, einen Hauttest (Pricktest) oder Bluttest (IgE-Test) und zusätzlich ein diätetisches Verfahren durch, um herauszufinden, ob eine Haselnussallergie und weitere Allergien vorliegen.

Ein positiver Allergietest auf Haselnüsse zeigt aber nur an, dass eine Sensibilisierung gegenüber dem Allergen vorliegt. Ob und wie und wie stark ein Haselnussallergiker tatsächlich allergisch reagiert, lässt sich daraus nicht ableiten.

Um eindeutig zu klären, ob eine Haselnussallergie besteht, muss der Patient zunächst eine haselnussfreie Diät halten, anschließend in Absprache mit einem Arzt oder einer Ernährungsfachkraft bewusst Haselnüsse essen und die Reaktion beobachten. Keineswegs sollten Patienten nur aufgrund eines Haut- oder Bluttestes Haselnüsse meiden.

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Kreuzallergien

Kreuzallergien entstehen, wenn Allergene ähnliche Strukturen haben wie die der Haselnuss. Es besteht also keine echte Haselnussallergie, sondern nur eine Verwechslung mit dem eigentlichen Allergieauslöser. Man nennt dies pollenassoziierte Nahrungsmittelallergie.

Beispiel: Menschen mit einer Birkenallergie reagieren in erster Linie allergisch auf Birkenpollen. Kreuzallergien sind hier jedoch sehr häufig. Haselnüsse ähneln den Birkenpollen und bringen Betroffenen sehr häufig ebenfalls Beschwerden. Sie leiden unter dem sogenannten Birken-Nuss-Obst-Syndrom.

Haselnussallergie als Kreuzallergie

Haselnüsse können bei folgenden Allergien Kreuzreaktionen verursachen: 

  • Birkenallergie (Birken-Nuss-Obst-Syndrom) häufig
  • Haselpollenallergie häufig
  • Baumpollenallergien (Erle, Hainbuche, Eiche, Ulme, Pappel, Esche und Ahorn) selten
  • Beifuß-Allergie (Beifuß-Sellerie-Gewürz-Syndrom) selten
  • Gräserallergie selten
  • Latex-Allergie (Latex-Frucht-Syndrom) selten
  • Kiwi-Allergie selten
  • Pfirsich-Allergie selten
  • Aprikosen-Allergie selten
  • Pflaumen-Allergie selten
  • Erdnuss-Allergie selten
  • Nussallergien (Walnüssen, Pekanüssen, Cashewnüssen, Paranüssen, Pistazien und Kokosnuss) selten
  • Sesam-Allergie selten
  • Roggen-Allergie selten
  • Mohn-Allergie selten

Wem als Pollenallergiker Äpfel Beschwerden bereiten, der verträgt häufig auch Haselnüsse nicht. Diese Kreuzreaktion tritt recht häufig zusammen auf: 92 % der Birkenpollenallergiker mit einer Apfel-Allergie haben auch eine Haselnuss-Allergie.


Behandlung / Therapie der Haselnussallergie

Die einzige Hilfe bietet die haselnussfreie Ernährung, also das konsequente Meiden von Haselnüssen. Nur so können Symptome und eine Verschlimmerung der Haselnussallergie vermieden werden.

Ernährungsberatung

Beim Meiden von Haselnüssen ist einiges zu beachten. Um sich mit der Ernährung zurecht zu finden, sollten Haselnussallergiker eine individuelle Ernährungsberatung mit einem für Allergien ausgebildeten Ernährungstherapeuten machen. Der Deutsche Allergie- und Asthmabund vermittelt Ihnen Ernährungsfachkräfte in Ihrer Nähe.

Medikamente & Aufklärung

Auftretende Symptome der Haselnussallergie können oder müssen je nach Ausprägung mit Medikamenten wie Antihistaminika (Allergietabletten) behandelt werden. Patienten, die schwere allergische Reaktionen erlitten haben, benötigen eine Aufklärung über einen anaphylaktischen Schock und die jeweiligen Notfallmedikamente.

Desensibilisierung (spezifische Immuntherapie, Hyposensibilisierung)

Eine Desensibilisierung (spezifische Immuntherapie SIT) ist bisher die einzige Behandlungsmöglichkeit zur Ursache einer Allergie. Bei einer echten Haselnussallergie hilft sie, wie bei allen Lebensmittelallergien, nicht und wird nicht empfohlen.

Am besten ist die Wirksamkeit der Hyposensibilisierung bei Pollenallergien (Heuschnupfen) erforscht. Liegt also eine Kreuzreaktion auf Haselnüsse aufgrund einer Pollenallergie (Heuschnupfen) vor, können mit der Therapie Heuschnupfen und gleichzeitig die Kreuzallergie auf Haselnüsse behandelt werden.


Haselnussfreie Ernährung

Nachdem ein Arzt die Haselnuss-Allergie mit einem Allergietest eindeutig festgestellt hat, muss die Haselnuss strikt vom Speiseplan gestrichen werden.

Ein Haselnussallergiker muss nicht generell alle Nüsse meiden, sondern nur die Haselnuss. Nur wenn weitere Nussallergien bestehen, müssen andere Nussorten gemieden werden. Es gibt keinen Grund, vorsorglich alle Nüsse zu meiden. Schließlich stecken in Nüssen besonders wertvolle Nährstoffe. 

Eine haselnussfreie Ernährung kann schwierig sein, da Haselnüsse in sehr vielen industriell gefertigten Lebensmitteln stecken. Auch dann, wenn man auf den ersten Blick nicht damit rechnen würde.

Kontrollieren Sie beim Einkauf von Lebensmitteln immer die Zutatenliste.


Lebensmittel-Tabelle: Geeignete und ungeeignete Lebensmittel bei Haselnussallergie

Bei Haselnussallergie kommt schnell die Frage auf: "Was darf ich bei einer haselnussfreien Ernährung noch essen und was nicht?" Die folgende Lebensmittel-Tabelle gibt an, welche Lebensmittel generell haselnussfrei sind und in welchen Lebensmitteln Haselnüsse verarbeitet werden.

Haselnusshaltige und haselnussfreie Lebensmittel (Tabelle)

Haselnussfreie Lebensmittel

Nicht geeignete Lebensmittel, die Haselnüsse* enthalten können

Getreide, Pseudogetreide, Brot, Kuchen, Kekse, Pasta, Pizza
  • Brot, Brötchen und Knäckebrot ohne Haselnüsse
  • Getreide (Weizen, Roggen, Dinkel, Gerste, Hafer, Reis, Mais) als Flocken, Mehl, Grieß, Schrot oder Stärke
  • Pseudo-Getreide (Amaranth, Hirse, Quinoa, Bulgur, Buchweizen)
  • Nudeln, Pasta z. B. Spätzle
  • Zwieback, Kuchen und Gebäck ohne Haselnüsse
  • Paniermehl ohne Haselnüsse
Getreide, Pseudogetreide, Brot, Kuchen, Kekse, Pasta, Pizza
  • Brot oder Brötchen
  • Kuchen, Torten, Biskuit, Waffeln
  • Kekse und anderes Gebäck
  • Kräcker, Salzgebäck, Chips
  • Fertigbackmischungen
  • vegetarische Fertigprodukte, z. B. Getreidebratlinge
  • Müsli, Cornflakes
  • Paniermehl als lose Ware
Gemüse / Obst
  • Alle Gemüse und Obstsorten außer Haselnüsse
    (frisch, tiefgefroren, getrocknet oder Konserve)
Gemüse / Obst
  • Haselnüsse
  • Obst- und Gemüsefertiggerichte, z. B. Pfannengerichte, Soßen, Aufläufe
  • vegetarische Brotaufstriche
  • Gemüse (Dose, Glas)
  • zubereitete Obstgerichte, z. B. Obstsalat

 

Kartoffel und Kartoffelprodukte
  • Kartoffeln und alle selbst hergestellten Gerichte und Beilagen aus Kartoffeln
Kartoffel und Kartoffelprodukte
  • Fertiggerichte wie Kartoffelgratin, Kroketten, Knödel, Rösti, Kartoffelsalat, Bratkartoffeln
Milch, Milchprodukte, Käse
  • Kuhmilch, Schafsmilch, Buttermilch, Kefir, Sahne
  • Naturjoghurt / Joghurt ohne Haselnüsse
  • Käse, Frischkäse, Feta, Ziegenkäse
  • Hütten- und Küstenkäse, Speisequark, Mascarpone
  • Mozzarella
  • Milchshakes und Milchfertiggetränke ohne Haselnüsse
Milch, Milchprodukte, Käse
  • Milchshakes und Milchfertiggetränke
  • Joghurt mit Müsli oder Zusatz von Haselnüsse
  • Käseimitate und veganer Parmesanersatz
  • Käsezubereitungen
  • Dessert /Pudding
  • Eiscreme (Kontamination in der Eisdiele)
Fleisch, Würste, Geflügel, Wild
  • alle unverarbeiteten Sorten Fleisch, Fisch, Geflügel, Wild (frisch, tiefgekühlt, geräuchert ohne Zusätze)
  • reines Hackfleisch
  • selbst hergestelltes Roastbeef, Bratenaufschnitt
  • Schinken, Putenbrustaufschnitt
  • Aufschnitt, Salami und Würstchen ohne Haselnüsse
  • selbst hergestellte Frikadellen / Hamburger
Fleisch, Würste, Geflügel, Wild
  • zubereitetes Hackfleisch, z. B. in Frikadellen und Hamburgern
  • paniertes Fleisch, z. B. Wiener Schnitzel
  • Würstchen, Wurstaufschnitt, Fleischsalate
  • Mortadella
  • Fleischfertiggerichte, z. B. Pfannengerichte, Hühnerfrikassee
Fisch
  • alle unverarbeiteten Sorten (frisch, tiefgekühlt, geräuchert ohne Zusätze)

 

Fisch

  • Panierter Fisch, Fischstäbchen
  • Fischsalate
  • Fischfertiggerichte, Fischpasteten

 

Eier
  • Eier und Zubereitungen daraus ohne Haselnüsse

 

Eier
  • Eiersalate
  • Remoulade

 

 

Getränke
  • Wasser / Mineralwasser
  • Fruchtsäfte / Fruchtsaftgetränke
  • Limonade
  • Kaffee /Tee
  • Kakaogetränke aus reinem Kakaopulver
  • alkoholische Getränke (Wein, Bier, Schnaps)
Getränke
  • Instantgetränke (kaltlöslichen Pulver)
  • Kakaogetränkepulver, Kakaogetränke
  • Milchmixgetränke, Sportlerdrinks (Proteindrinks)
  • Cremelikör, Nusslikör, Amaretto
Brotaufstriche, Süßigkeiten
  • selbst gebackener Kuchen
  • Honig, Marmelade
  • Carobcremes ohne Haselnüsse
  • Fruchtgummi, Fruchtbonbons, Kaugummi
  • selbstgemachtes Eis ohne Haselnüsse
  • Schokolade ohne Haselnüsse
  • Carobtafeln ohne Haselnüsse
  • (Schoko-)Reiswaffeln ohne Haselnüsse
  • selbstgemachte (vegane) Brotaufstriche ohne Haselnüsse
Brotaufstriche, Süßigkeiten
  • Nuss-Nougat-Cremes, Schoko-Cremes
  • Schokolade, Nougat, Pralinen, Schokoküsse
  • Schokoriegel, Süßigkeiten mit Keksen
  • Marzipan, Persipan
  • Studentenfutter
  • Kekse, Waffeln, Biskuit
  • Karamellbonbons
  • Müsliriegel
  • Eis (Vorsicht vor Verunreinigung in Eisdielen)
  • Fertigpudding,-Desserts,-Cremespeisen
  • Zuckerwatte, Cremespeisen, Desserts, Mousse
  • Erdnussbutter,
  • vegetarische Brotaufstriche (Cashews)
  • orientalische Süßigkeiten, türkischer Honig
Fette und Öle, Würzmittel
  • alle Öle außer kalt gepresstem Öl aus Haselnüssen
  • Margarine ohne kalt gepresstes Öl aus Haselnüssen
  • Butter
  • Salz
Fette und Öle, Würzmittel
  • kalt gepresstes Öl aus Haselnüssen
  • bei hochgradiger Allergie gegen Haselnüsse, alle kaltgepressten Öle
  • Margarine mit Haselnussölbestandteilen
  • Curry
  • fertige Soßen
  • Pesto (Cashew)
  • Salatdressings

Diese Tabelle zur nussfreien Ernährung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Sie berücksichtigt nur die Haselnussallergie, keine zusätzlichen Kreuzallergien. Quellen dieser Lebensmittel-Liste zur Nussallergie 3 5


Tipps & Hinweise bei Haselnussallergie

Haselnussallergiker sollten folgendes wissen und im Umgang mit der Allergie beachten:

  • Ein Haselnussallergiker muss nicht alle Nüsse meiden, nur die Haselnuss und weitere Nüsse, gegen die eine Allergie besteht. Es gibt es keinen Grund, vorsorglich alle Nüsse zu meiden.

  • Die Allergieauslöser in der Haselnuss werden beim Kochen oder Backen nicht immer zerstört.

  • Als Haselnussersatz in Rezepten oder Müslis können Kürbiskerne, Hanfsamen, Quinoa, Sonnenblumenkerne oder Amarant verwendet werden.

  • Eine echte Haselnussallergie besteht meistens lebenslang. Die Wahrscheinlichkeit sie zu verlieren liegt bei ca. 9%. 

Bei schwerer Haselnussallergie:

  • Lassen Sie sich von Ihrem behandelnden Arzt einen Allergiepass oder Anaphylaxie-Pass ausstellen und tragen Sie diesen immer bei sich. Er wird nicht nur im Notfall, sondern vielleicht auch bei jedem neuen Arzt oder in der Apotheke benötigt. 

  • Fragen sie Ihren Arzt nach einem Allergie-Notfall-Set (Kortisontabletten, Allergiespritze, Antihistaminikum). Tragen Sie das Set immer bei sich. Bei schweren allergischen Reaktionen nehmen Sie Adrenalinspritze und Medikamente wie mit Ihrem Allergologen besprochen. Rufen Sie in jedem Fall 112 oder suchen Sie ein Krankenhaus auf.

  • Wenn Kinder eine schwere Haselnussallergie haben, müssen die Kinder selbst und alle betreuenden Personen im Familien- und Freundeskreis sowie in Einrichtungen wie Krippe, Kindergarten, Schule gut informiert sein.

  • Speisen selbst zubereiten gibt Sicherheit: Ärzte und Ernährungswissenschaftler empfehlen Menschen mit schwerer Haselnussallergie, so weit wie möglich Mahlzeiten selbst zu kochen, Brot selbst zu backen und auf Fertiggerichte zu verzichten.

  • Haselnüsse gehören zu den stärksten Allergenen. Kleinste Spuren können manchmal bereits ausreichen, um gefährlich zu werden. Achten Sie deshalb auf mehrfach genutzte Koch-/ Backutensilien und Arbeitsflächen. Auch eine Übertragung über Hände oder Zungenküsse ist möglich.

  • Beim Einkauf im Supermarkt immer die Zutatenliste auf Haselnüsse, Schalenfrüchte oder Nüsse studieren. Im Zweifelsfall den Hersteller kontaktieren. Prüfen Sie die Zutatenliste auf Lebensmitteln nicht nur beim ersten Einkauf, auch bei bekannten Lebensmitteln. Zutaten können sich jederzeit ändern und nicht mehr nussfrei sein.

  • Essen gehen oder Essen bestellen birgt Gefahren. Verunreinigungen mit Nüssen können überall dort vorkommen, wo Nüsse verarbeitet werden. Zwar können und sollten Haselnuss-Allergiker gezielt beim Kellner oder Koch nachfragen, jedoch bleibt trotzdem immer unklar, ob die Gefährlichkeit von kleinsten Nussspuren wirklich verstanden und umgesetzt wird. Bei einer schweren Haselnussallergie wird daher vom „Essen außer Haus“ abgeraten.

  • Kommt es nach dem Essen eines Fertigproduktes zu allergischen Reaktionen, sollte man sich die Verpackung aufheben, damit man die Inhaltsstoffe genau untersuchen kann und eventuelle weitere Allergien rechtzeitig bemerkt. Es ist grundsätzlich möglich, dass sich im weiteren Lebensverlauf weitere Lebensmittelallergien entwickeln.


Einkaufen bei Haselnussallergie / Zutatenliste

Kontrollieren Sie als Allergiker beim Einkauf von Lebensmitteln immer die Zutatenliste.

Haselnüsse müssen konkret genannt sein und zusätzlich fett oder unterstrichen hervorgehoben werden. Achten Sie beim Einkauf auf die Begriffe Haselnuss, Schalenfrucht oder Nuss.

Diese Pflicht zur Kennzeichnung der 14 häufigsten Allergieauslöser gilt auch für unverpackte Lebensmittel, zum Beispiel für Brot vom Bäcker, Wurst vom Metzger oder Eis in der Eisdiele und für Gerichte in der Kantine, im Imbiss oder im Restaurant.

  • Prüfen Sie Zutaten nicht nur beim ersten Einkauf. Auch bei bekannten Lebensmitteln, können sich die Zutaten jederzeit ändern und das Produkte nicht mehr nussfrei sein.
  • Ist ein Produkt mit „Nussfrei“ gekennzeichnet, ist das Produkt theoretisch unbedenklich, weil sich „frei“ auch auf Spuren beziehen muss.

  • Kaltgepresstes Haselnussöl muss immer gemieden werden. Bei schwerer Haselnussallergie sind zusätzlich alle kalt gepresste Öle generell zu meiden, da in kleinen Ölmühlen oft viele verschiedene Öle verarbeitet werden. Vor allem Öle vom Wochenmarkt oder Delikatessengeschäft können von Haselnuss-Verunreinigungen betroffen sein.

Quellen

  1. Deutscher Allergie- und Asthmabund e.V. (Daab), http://www.daab.de/ernaehrung/nuss-allergie
  2. Haselnuss-Allergie, alles-zur-allergologie.de
  3. Baumnuss- und Sesamallergie bei Erdnussallergikern – Häufigkeit und die Bedeutung von homologen Sequenzepitopen in der klinischen Reaktivität, Dissertation, Leonhard Rosenfeld, Münster, 2009
  4. ECARF - Europäische Stiftung für Allergieforschung, www.ecarf.org/info-portal/allergien/nussallergie
  5. Reese, Schäfer, Werfel, Worm: Diätetik in der Allergologie, Diätvorschläge, Positionspapiere und Leitlinien zu Nahrungsmittelallergie und anderen Nahrungsmittelunverträglichkeiten, 5. Auflage 2017, Dustri Verlag
  6. Gemeine Hasel (Corylus avellana), baumkunde.de
  7. Lamberts-Hasel (Corylus maxima), baumkunde.de
  8. Dr. Mindell, E.: Die Allergie Bibel, Mai 2018

Alle Internetlinks abgerufen am 05. Januar 2017

Aktualisiert am 10. Januar 2021

Autor: Sabine Theiding

 

 

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