Die Haselnussallergie ist eine der häufigsten Lebensmittelallergien. Jucken oder Kribbeln an Mund und Zunge sind häufige Beschwerden. In seltenen Fällen ist die Haselnussallergie so stark, dass geringe Spuren von Haselnüssen lebensbedrohliche Symptome auslösen. Wer unter der Haselnussallergie leidet, muss haselnussfrei leben und seine Ernährung umstellen.
Bei der Haselnussallergie muss man unterscheiden zwischen
Unter allen Nussallergien ist die Haselnussallergie die häufigste Allergie, zählt man die Erdnussallergie nicht mit.
Bei dem größten Teil der Haselnussallergien handelt es sich um Kreuzallergien zu Pollen. Bei einem kleinen, aber stetig zunehmenden Prozentsatz handelt es sich aber um ausgeprägte Lebensmittelallergien mit potenziell schwerem Verlauf.
Echte Haselnussallergien, die nicht durch Kreuzallergien hervorgerufen werden, können sehr schwere Symptome auslösen. In seltenen Fällen so stark, dass geringe Spuren von Haselnüssen lebensbedrohliche Reaktionen auslösen. Hier sind die Haselnuss-Allergene auch nach dem Erhitzen gefährlich (hitzestabile Antigene).
Eine Haselnussallergie, die durch eine Kreuzallergie bei Heuschnupfen ausgelöst wird, hat häufig (aber nicht immer) schwächere Symptome. Viele Betroffene vertragen Haselnüsse, die nach dem Backen erhitzt wurden.
Haselnüsse finden sich oft versteckt in kakaohaltigen Lebensmitteln, wie Schokolade, Süßigkeiten, Kuchen oder Keksen.
Menschen, die den Verdacht haben an einer Haselnussallergie zu leiden, sollten dies unbedingt ärztlich testen lassen, da Nüsse heftige sogar lebensbedrohliche Symptome verursachen und diese im Lauf der Zeit stärker werden können.
Die Haselnussallergie tritt häufig gemeinsam auf mit einer Haselnusspollenallergie oder Birkenpollenallergie. Auch weitere Nussallergien und/oder eine Erdnussallergie sind möglich. Eine gleichzeitige Allergie auf alle Nüsse ist aber sehr selten.
Haselnüsse in Lebensmitteln und im Supermarkt stammen entweder
Die Lambertshasel wird haupsächlich in der Türkei angebaut. Sie ist kälteempfindlicher als die in Deutschland heimische Gemeine Hasel. Beide Pflanzenarten gehören zur Familie der Birkengewächse. Die Sträucher werden ungefähr fünf Meter hoch und grünen im Sommer. Der Haselnussstrauch hat seine Blütezeit im Februar/März bevor die Blätter austreiben.
70 Prozent der weltweit erzeugten im Handel erhältlichen Haselnüsse werden in der Türkei erzeugt, 15 Prozent stammen aus Italien. Nur der kleinere Teil der Weltproduktion an Haselnüssen stammt von der gemeinen Hasel. Deutschland ist der größte Importeur von Haselnüssen.
Die Haselnussallergie-Symptome ähneln denen anderer Lebensmittelallergien. Sie zeigen sich wie folgt:
Die Symptome müssen nicht in jedem Fall unmittelbar nach dem Verzehr der Haselnuss auftreten. Mitunter dauert es auch Stunden, bis sich erste Beschwerden zeigen.
Die Anzeichen und Beschwerden sind je nach Schwere der Haselnussallergie unterschiedlich.
In selteneren Fällen reichen bereits kleinste Haselnussmengen, Spuren davon oder gar Hautkontakt aus, um heftige allergische Reaktionen (Anaphylaxie) auszulösen. Wenn die Allergie nur gegen Haselnüsse und nicht gegen andere Nussarten besteht, ist die Gefahr einer starken allergischen Reaktion größer. Die Haselnussallergie ist unter den Nussallergien (ohne Erdnussallergie) der häufigste Auslöser anaphylaktischer Reaktionen.
Häufiger verbreitet und meist milder im Verlauf sind Nussallergien, die durch eine Kreuzallergie bei Heuschnupfen oder andern Allergien ausgelöst werden. Bei einer Kreuzallergie gegen Haselnüsse, leiden die Betroffenen häufig unter Symptomen an Mund, Nase Augen und Rachen (Orales Allergiesyndrom/ Kontakturtikaria der Mundschleimhaut). Die Symptome einer Kreuzallergie können schwanken und sind von weiteren Einflussfaktoren abhängig. Sie können beispielsweise in der jeweiligen Pollensaison stärker ausgeprägt sein. Wenn auch recht selten, können aber auch Kreuzallergien auf Haselnüsse schwere Symptome bringen.
Die eindeutige Diagnose einer Haselnussallergie stellt ein Allergologe. Er führt eine Anamese, einen Hauttest (Pricktest) oder Bluttest (IgE-Test) und zusätzlich ein diätetisches Verfahren durch, um herauszufinden, ob eine Haselnussallergie und weitere Allergien vorliegen.
Ein positiver Allergietest auf Haselnüsse zeigt aber nur an, dass eine Sensibilisierung gegenüber dem Allergen vorliegt. Ob und wie und wie stark ein Haselnussallergiker tatsächlich allergisch reagiert, lässt sich daraus nicht ableiten.
Um eindeutig zu klären, ob eine Haselnussallergie besteht, muss der Patient zunächst eine haselnussfreie Diät halten, anschließend in Absprache mit einem Arzt oder einer Ernährungsfachkraft bewusst Haselnüsse essen und die Reaktion beobachten. Keineswegs sollten Patienten nur aufgrund eines Haut- oder Bluttestes Haselnüsse meiden.
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Kreuzallergien entstehen, wenn Allergene ähnliche Strukturen haben wie die der Haselnuss. Es besteht also keine echte Haselnussallergie, sondern nur eine Verwechslung mit dem eigentlichen Allergieauslöser. Man nennt dies pollenassoziierte Nahrungsmittelallergie.
Beispiel: Menschen mit einer Birkenallergie reagieren in erster Linie allergisch auf Birkenpollen. Kreuzallergien sind hier jedoch sehr häufig. Haselnüsse ähneln den Birkenpollen und bringen Betroffenen sehr häufig ebenfalls Beschwerden. Sie leiden unter dem sogenannten Birken-Nuss-Obst-Syndrom.
Haselnüsse können bei folgenden Allergien Kreuzreaktionen verursachen:
Wem als Pollenallergiker Äpfel Beschwerden bereiten, der verträgt häufig auch Haselnüsse nicht. Diese Kreuzreaktion tritt recht häufig zusammen auf: 92 % der Birkenpollenallergiker mit einer Apfel-Allergie haben auch eine Haselnuss-Allergie.
Die einzige Hilfe bietet die haselnussfreie Ernährung, also das konsequente Meiden von Haselnüssen. Nur so können Symptome und eine Verschlimmerung der Haselnussallergie vermieden werden.
Beim Meiden von Haselnüssen ist einiges zu beachten. Um sich mit der Ernährung zurecht zu finden, sollten Haselnussallergiker eine individuelle Ernährungsberatung mit einem für Allergien ausgebildeten Ernährungstherapeuten machen. Der Deutsche Allergie- und Asthmabund vermittelt Ihnen Ernährungsfachkräfte in Ihrer Nähe.
Auftretende Symptome der Haselnussallergie können oder müssen je nach Ausprägung mit Medikamenten wie Antihistaminika (Allergietabletten) behandelt werden. Patienten, die schwere allergische Reaktionen erlitten haben, benötigen eine Aufklärung über einen anaphylaktischen Schock und die jeweiligen Notfallmedikamente.
Eine Desensibilisierung (spezifische Immuntherapie SIT) ist bisher die einzige Behandlungsmöglichkeit zur Ursache einer Allergie. Bei einer echten Haselnussallergie hilft sie, wie bei allen Lebensmittelallergien, nicht und wird nicht empfohlen.
Am besten ist die Wirksamkeit der Hyposensibilisierung bei Pollenallergien (Heuschnupfen) erforscht. Liegt also eine Kreuzreaktion auf Haselnüsse aufgrund einer Pollenallergie (Heuschnupfen) vor, können mit der Therapie Heuschnupfen und gleichzeitig die Kreuzallergie auf Haselnüsse behandelt werden.
Nachdem ein Arzt die Haselnuss-Allergie mit einem Allergietest eindeutig festgestellt hat, muss die Haselnuss strikt vom Speiseplan gestrichen werden.
Ein Haselnussallergiker muss nicht generell alle Nüsse meiden, sondern nur die Haselnuss. Nur wenn weitere Nussallergien bestehen, müssen andere Nussorten gemieden werden. Es gibt keinen Grund, vorsorglich alle Nüsse zu meiden. Schließlich stecken in Nüssen besonders wertvolle Nährstoffe.
Eine haselnussfreie Ernährung kann schwierig sein, da Haselnüsse in sehr vielen industriell gefertigten Lebensmitteln stecken. Auch dann, wenn man auf den ersten Blick nicht damit rechnen würde.
Kontrollieren Sie beim Einkauf von Lebensmitteln immer die Zutatenliste.
Bei Haselnussallergie kommt schnell die Frage auf: "Was darf ich bei einer haselnussfreien Ernährung noch essen und was nicht?" Die folgende Lebensmittel-Tabelle gibt an, welche Lebensmittel generell haselnussfrei sind und in welchen Lebensmitteln Haselnüsse verarbeitet werden.
Haselnussfreie Lebensmittel |
Nicht geeignete Lebensmittel, die Haselnüsse* enthalten können |
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Getreide, Pseudogetreide, Brot, Kuchen, Kekse, Pasta, Pizza
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Getreide, Pseudogetreide, Brot, Kuchen, Kekse, Pasta, Pizza
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Gemüse / Obst
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Gemüse / Obst
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Kartoffel und Kartoffelprodukte
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Kartoffel und Kartoffelprodukte
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Milch, Milchprodukte, Käse
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Milch, Milchprodukte, Käse
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Fleisch, Würste, Geflügel, Wild
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Fleisch, Würste, Geflügel, Wild
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Fisch
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Fisch
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Eier
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Eier
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Getränke
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Getränke
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Brotaufstriche, Süßigkeiten
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Brotaufstriche, Süßigkeiten
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Fette und Öle, Würzmittel
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Fette und Öle, Würzmittel
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Diese Tabelle zur nussfreien Ernährung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Sie berücksichtigt nur die Haselnussallergie, keine zusätzlichen Kreuzallergien. Quellen dieser Lebensmittel-Liste zur Nussallergie 3 5
Haselnussallergiker sollten folgendes wissen und im Umgang mit der Allergie beachten:
Kontrollieren Sie als Allergiker beim Einkauf von Lebensmitteln immer die Zutatenliste.
Haselnüsse müssen konkret genannt sein und zusätzlich fett oder unterstrichen hervorgehoben werden. Achten Sie beim Einkauf auf die Begriffe Haselnuss, Schalenfrucht oder Nuss.
Diese Pflicht zur Kennzeichnung der 14 häufigsten Allergieauslöser gilt auch für unverpackte Lebensmittel, zum Beispiel für Brot vom Bäcker, Wurst vom Metzger oder Eis in der Eisdiele und für Gerichte in der Kantine, im Imbiss oder im Restaurant.
Tolle Backrezepte auf kochenohne.de für Kuchen, Muffins udn Weihnachtsgebäck ohne Nüsse:
Alle Internetlinks abgerufen am 05. Januar 2017
Aktualisiert am 10. Januar 2021
Autor: Sabine Theiding