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Ernährung bei Neurodermitis

Was soll ich essen und was besser nicht? Die Ernährung kann bei Neurodermitis wie Medizin wirken - Juckreiz und Hautentzündungen lindern. Wir erklären, welchen Einfluss die Ernährung bei Neurodermitis hat und wie man unverträgliche Lebensmittel findet.

von Sabine Theiding, Gründerin


Was ist Neurodermitis?

Die Neurodermitis ist eine allergische Krankheit, die erblich ist. Sie gehört zu den Autoimmunerkrankungen. Durch die Störung des Immunsystems reagieren Haut und Schleimhäute überempfindlich. Die Immunzellen halten völlig harmlose Stoffe wie Hausstaub, Pollen oder Lebensmittel fälschlicherweise für gefährliche Stoffe und reagieren auf sie mit Entzündung und starkem Juckreiz. 


Wie häufig ist Neurodermitis?

Die Neurodermitis gehört heute zu den häufigsten Hauterkrankungen: Etwa 2–3 % der Erwachsenen und 15 % der Kinder und Babys in westlichen Ländern sind Neurodermitiker - Tendenz steigend. Bei Kleinkindern tritt die Neurodermitis meist in den ersten Lebensmonaten auf. Zwar verschwinden bei Kindern die Symptome häufig bis zur Pubertät, manchmal beginnt jedoch durch die Neurodermitis eine Laufbahn als Allergiker, die später zu Lebensmittelallergie, Heuschnupfen oder Asthma führt. Deswegen ist es wichtig, eine Neurodermitis frühzeitig und bestmöglich zu behandeln.


Was löst die Neurodermitis aus?

Die genauen Ursachen sind noch unerforscht. Klar ist, dass eine genetische Veranlagung und Umweltfaktoren eine Rolle spielen. Es sind 10 Faktoren bekannt, die eine Neurodermitis verschlimmern und zu neuen Schüben führen können. Diese sind:

  • Schweiß
  • Klima
  • trockene Haut
  • Wärme
  • Chemische Irritationen
  • Lebensmittelunverträglichkeiten (besonders bei Kindern)
  • Allergien, z.B. Pollen, Hausstaub, Katzen
  • Kratzen
  • Infekte / Bakterien
  • Psychische Belastungen, z.B. Stress, Streit, Verlust, Arbeitsbelastung, Schlafmangel

Wie wird Neurodermtis behandelt?

Neurodermitis ist eine chronische Erkrankung. Auch in symptomfreien Zeiten muss sie behandelt werden.  Vollkommen heilen lässt sie sich nicht. Bei der Neurodermitis Therapie kommen unterschiedliche Cremes und Medikamente zum Einsatz und auch die richtige Ernährung hilft, die Symptome zu lindern. Die Behandlung ist heutzutage ganzheitlich. Sie bezieht Körper, Ernährung, Psyche und soziale Faktoren ein. 


Ernährung bei Neurodermitis

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Welchen Einfluss hat die Ernährung bei Neurodermitis?

Lebensmittel können auf verschiedene Weise eine Neurodermitis verschlimmern oder verbessern. Diese 6 Gründe in der Ernährung können die Symptome beeinflussen:

  1. Lebensmittelunverträglichkeiten
    Etwa 20 Prozent der Neurodermitis Erkrankten haben zusätzlich eine Lebensmittelunverträglichkeit, also entweder eine Allergie, Kreuzallergie oder eine Lebensmittelintoleranz, die die Entzündungen fördern. Zum Beispiel Kuhmilch, Hühnerei, Fisch und Meerestiere, Nüsse, Soja, Kiwi, Karotte, Sellerie und Weizen bereiten oft Beschwerden. 

  2. Lebensmittelzusatzstoffe
    Viele Neurodermitis Erkrankte reagieren auf Zusatzstoffe, wie FarbstoffeKonservierungsstoffe oder Antioxidantien in industriell hergestellten Lebensmitteln. Fertigprodukte, wie Tiefkühlpizza, Eiscreme, Aufbackbrötchen oder Tütensuppen sollten daher gemieden werden.

  3. Biogene Amine
    Auch biogene Amine (z.B. Histamin, Tyramin und Serotonin) sind nicht selten problematisch. Sie stecken zum Beispiel in Rotwein, Sauerkraut, gereiftem Käse, Hefeextrakt, eingelegtem Fisch, Wurst, Erdbeeren oder Tomaten.

  4. Allergiefördernde Lebensmittel
    Häufig unverträglich für Neurodermitiker sind allergiefördernde Lebensmittel, die z.B. die Aufnahme von Allergenen oder biogenen Aminen erleichtern oder aber den Histaminabbau im Körper hemmen. Dazu zählen, z.B. säurereiche Lebensmittel wie Obst mit viel Fruchtsäure, Essig, Alkohol, Kaffee und schwarzer Tee.

  5. Entzündungsfördernde & entzündungshemmende Lebensmittel
    Da Hautausschlag und Juckreiz der Neurodermitis durch Entzündungen kommen, hilft eine entzündungshemmende Ernährung mit möglichst wenig entzündungsfördernden (z.B. Schweinefleisch, Weizenprodukte, Zucker) und viel entzündungshemmenden Lebensmitteln (z.B. omega-3 reiche Öle und Gemüse).

  6. Gesunde vollwertige Ernährung
    Neurodermitis-Schübe können auch durch Infekte ausgelöst werden. Eine ausgewogene gesunde Ernährung mit Vollkorn, vielen Ballaststoffen, viel Gemüse und Obst stärkt das gesamte Immunsystem. Wer zu viel, zu ballaststoffarm und zu süß isst, verliert diesen Bonus. Außerdem legen wissenschaftliche Erkenntnisse nahe, dass die Ernährung auch bei psychischer Gesundheit (Depressionen) eine Rolle spielt - ein weiterer Faktor für Neurodermitis-Schübe.

Anleitung zur Ernährungstherapie bei Neurodermitis

Eine Ernährungsumstellung bei Neurodermitis kann Symptome wie Hautrötungen und Juckreiz verringern oder sogar ganz abstellen. In der Ernährungstherapie wird festgestellt, ob Lebensmittel bei der Neurodermits eine Rolle spielen und wenn ja, welche es sind. Sie werden dann dauerhaft weggelassen.

Dafür wird eine abgewandelte Form der pseudoallergenarmen Diät angewendet. Dabei werden vermutete Auslöser für einen begrenzten Zeitraum vermieden, um herauszufinden was vertragen wird oder nicht. Sie wird daher auch Suchdiät genannt. 

Das Verfahren für die Ernährungstherapie bei Neurodermitis ist aufwendig, aber notwendig, weil es keinen aussagekräftigen Test (Hauttest oder Bluttest) dafür gibt. Und diese Mühe lohnt sich sehr oft, denn selbst wenn Betroffene keine Allergie, Kreuzallergie, Pseudoallergie oder Intoleranz haben, kann Ernährung wie Medizin wirken und bei Neurodermitis helfen.

Anleitung: Wie finde ich die für mich unverträglichen Lebensmittel heraus?

Schritt 1: Diätphase

Ernähren Sie sich für zirka 4 Wochen nach der Tabelle zur Neurodermitis-Ernährung. Dort sind alle Lebensmittel aufgeführt, die häufig unverträglich sind  - also möglicherweise verboten. Liegt noch kein Anhaltspunkt für die Auslöser der Neurodermitis vor, werden alle bekannten Auslöser vermieden.  Beobachten Sie, ob sich Juckreiz und Hautentzündungen bessern. Klingen bei der Neurodermitis-Diät die Beschwerden ab, gehören Sie zu den Personen, bei denen sich die Neurodermitis durch Ernährung verbessert.

Schritt 2: Testphase

Im nächsten Schritt sollten Sie nach und nach Lebensmittel aus der Liste wieder essen und schauen, ob Symptome auftreten. Fangen Sie mit einem einzelnen Lebensmittel an und warten Sie einige Tage. Alle Lebensmittel auf die Sie oder Ihr Kind tatsächlich reagieren, schreiben Sie auf Ihre individuelle "Verboten-Liste".

Beispiel: Essen sie an 3 aufeinander folgenden Tagen jeweils eine Portion gekochte Karotte. Sollten in dieser Zeit keine Symptome auftreten, so können sie gekochte Karotten wieder essen und ein nächstes Lebensmittel testen.

Ernährungs- und Beschwerdeprotokoll führen
Die verzehrten Lebensmittel und Symptome sollten täglich in einem Ernährungstagebuch und Beschwerdeprotokoll aufgeschrieben werden. Dies hilft herauszufinden, welche Lebensmittel schlecht für Sie sind. Nach ein paar Tagen oder Wochen zeigen sich oft erste Zusammenhänge: etwa Süßigkeiten und Weizenbrötchen am Wochenende - und Montag dann verstärkter Juckreiz. 

Unterstützung durch Arzt oder Ernährungsberatern
Die individuell verträglichen Lebensmittel bei Neurodermitis herauszufinden ist nicht immer einfach, gerade wenn Kinder und Babys behandelt werden. Bei einer Ernährungsumstellung sollten Sie grundsätzlich einen Arzt oder Ernährungsberater befragen.


Tabelle: Welche Lebensmittel sollte man bei Neurodermitis meiden?

Welche Lebensmittel unverträglich sind, kann nicht pauschal beantwortet werden. Dies ist von Fall zu Fall unterschiedlich. Diese Liste "Lebensmittel bei Neurodermitis" zeigt, welche Lebensmittel häufig verträglich oder unverträglich sind. Sie wird in der Ernährungstherapie verwendet, um herauszufinden, welche Lebensmittel Neurodermitis verschlimmern, wenn es noch keinen konkreten Verdacht auf einen bestimmten Auslöser der Symptome gibt. 

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Lebensmittel für die Ernährung bei Neurodermitis (Tabelle)

häufig verträgliche Lebensmittel

häufig unverträgliche Lebensmittel

Getreide, Pseudogetreide, Müsli, Brot, Kartoffeln, Nudeln, Reis

  • Getreide (Dinkel, Gerste, Hafer, Hirse, Kamut, Mais, Reis, Mais) als Flocken, Mehl, Grieß, Schrot oder Stärke
  • Pseudo-Getreide (Amaranth, Quinoa, Buchweizen)
  • Brot, Brötchen ohne Zusatzstoffe aus Hirse, Hafer, Buchweizen und Dinkel - am besten selbstgebacken oder frisch vom selbstbackenden Bäcker
  • Müsli aus Amaranth, Hafer, Quinoa
  • eifreie Dinkelnudeln
  • Kartoffeln und selbsthergestellte Kartoffelspeisen
  • Reis, Vollkornreis
  • Hefe, Sauerteig

Getreide, Pseudogetreide, Müsli, Brot, Kartoffeln, Nudeln, Reis

  • Getreide (Weizen, Bulgur, Couscous aus Weizen, Roggen)
  • Brot, Brötchen aus Weizen & Roggen
  • abgepacktes (geschnittenes) Brot oder Brötchen aus dem Supermarkt mit Zusatzstoffen (industriell gefertiget)
  • Fertigpizza, Fertigaufläufe
  • Müsli mit Zuckerzusatz
  • Nudeln aus Hartweizen
  • Kartoffelprodukte, wie Kartoffelgratin, Kroketten, Knödel, Rösti, Kartoffelsalat, Bratkartoffeln, Pommes, Kartoffelbrei

Gemüse /Gemüseprodukte

alle Gemüsesorten (frisch oder tiefgefroren) außer den rechts aufgeführten. Erlaubt sind beispielsweise:

  • Artischoke
  • Blattsalate
  • Blumenkohl
  • Bohne, grün
  • Brokkoli
  • Butternut-Kürbis
  • Erbse
  • Chicorée
  • Chinakohl
  • Eisbergsalat
  • Endivie
  • Fenchel
  • Grünkohl
  • Gurke
  • Hokkaido
  • Kartoffeln
  • Kohlrabi
  • Lauch
  • Linsen
  • Kürbis
  • Mais
  • Mangold
  • Paprika (vorrangig gelb und Grün, ggf ohne Haut)
  • Pilze
  • Porree
  • Rosenkohl
  • Rotkohl
  • Rote Bete
  • Salatgurke
  • Schwarzwurzeln
  • Spargel
  • Spinat
  • Topinambur
  • Weißkohl
  • Wirsing
  • Zucchini

Gemüse /Gemüseprodukte

  • Aubergine
  • Knoblauch
  • Karotte/ Möhre
  • Rettich
  • Sauerkraut
  • Schnittlauch
  • Sellerie
  • Sojabohne (auch Edamame, Tofu, Sojamilch, Sojajoghurt, Tempeh usw.)
  • Tomate
  • Zwiebel

außerdem:

  • Gemüsekonserven (Dose, Glas)
  • eingelegtes Gemüse, wie Oliven, Gurken, Sprossen)
  • getrocknetes Gemüse (getrocknete Tomaten)
  • Suppen (aus Tüte, Dose oder Glas)
  • Gemüsefertiggerichte, z.B. Lasagne
  • Tomatenmark, Tomatensoße, Ketchup
  • Essig-Öl-Dressing
  • Kartoffelfertigprodukte (Chips, Pommes, Kartoffelbrei, Kroketten, Knödel, Rösti)

Obst/ Obstprodukte

  • süße Apfelsorten (Jonagold, Elstar, Topaz, Royal Gala, Pink Lady)
  • Banane
  • Birne
  • Heidelbeere
  • Mango
  • Wassermelone
  • Weintraube

 

 

Obst/ Obstprodukte

Saures Obst, wie

  • Ananas
  • Apfelsine
  • Apfel, alle sauren Apfelsorten (z.B. Holsteiner Cox, Elstar, Braeburn, Granny Smith, Boskop)
  • Erdbeere
  • Grapefruit
  • Johannisbeere
  • Kiwi
  • Limetten
  • Mandarine
  • Rhabarber
  • Orange
  • Pampelmuse
  • Quitte
  • Pfirisch
  • Rhabarber
  • Stachelbeere
  • Sauerkirsche
  • Zitrone
  • Fruchtsäfte
  • Marmelade, kandierte Früchte, Fruchtkompott
  • Obstessig

Nüsse & Samen

  • Mandeln (auch Mandelmus)
  • Pinienkerne
  • Kokosnuss
  • Kürbiskerne
  • Sesam
  • Sonnenblumenkerne

Nüsse & Samen

  • Cashewkerne
  • Erdnüsse
  • Haselnüsse
  • Macadamianüsse
  • Walnüsse
  • Paranüsse
  • Pekannüsse
  • Pistazien

Milch, Milchprodukte, Käse

Milchprodukte von Ziege und Schaf

in sehr kleinen Mengen, soweit verträglich:

  • fermentierte Milchprodukte, wie Naturjoghurt, Kefir, Schwedenmilch, Buttermilch
  • Milch oder Frischkäse von Kuh, Schaf und Ziege
  • junger Gouda, Butterkäse, Mozzarella
  • selbstgemachtes Milcheis ohne Ei
  • Speisequark

Milch, Milchprodukte, Käse

  • lang gereifter Käse, wie Parmesan, Brie, Camenbert, Cheddar, Schimmelkäse
  • Schmelzkäse, Kräuterkäse, Schimmelkäse, fertiger Kräuterquark
  • Feta, Ziegenkäse
  • Mascarpone, Schmand
  • Sahne
  • Fruchtquark, Fruchtjoghurt, Milchreis als Fertigprodukt
  • Eis
  • Kakaogetränke

 

Fleisch, Würste, Geflügel, Wild

  • Pute (frisch, tiefgekühlt, ohne Zusätze, als Aufschnitt)
  • Rind (frisch, tiefgekühlt, ohne Zusätze)
  • Lamm (frisch, tiefgekühlt, ohne Zusätze)
  • frisches Rinderhackfleisch (ungewürzt)
  • selbst hergestelltes Roastbeef, Bratenaufschnitt
  • selbst hergestellte Frikadellen aus Rinderhack

 

Fleisch, Würste, Geflügel, Wild

  • Schweinefleisch
  • Alle verarbeiteten Produkte mit Farb-Aroma und Konservierungsstoffen, wie Würstchen, Wurstaufschnitt
  • gepökeltes oder geräuchertes Fleisch, wie Schinken
  • Fleischzubereitungen wie Schaschlik, Fleischsalat, Pasteten, Fleisch in Aspik, Frikadellen, Hamburger
  • Paniertes Fleisch, z.B. Wiener Schnitzel
  • Fleischfertiggerichte, z.B Pfannengerichte, Hühnerfrikassee
  • Würste + Aufstrich: Leberwurst, Leberpastete, Bratwurst, Brühwurst, Kochwurst, Mortadella

 

Fisch & Meeresfrüchte

  • kein Fisch

 

Fisch & Meeresfrüchte

  • Fisch & Meeresfrüchte in jeder Form (frischer Fisch, panierter Fisch, Fischstäbchen, Fischsalate, Fischfertiggerichte, Fischpastete)

 

Eier

  • keine Eier

 

Eier

  • Eier in jeder Form

 

Getränke

  • Wasser
  • grüne Kräutertees (z.B. Brennnessel, Melisse, Brombeerblätter, Fenchel, Pfefferminze, Zitronenverbene)
  • Hafer-Drink, Reis-Drink (ohne Zusatzsstoffe)
  • Getreidekaffee
  • Apfelsaftschorle (dünn gemischt)

 

Getränke

  • Alkoholische Getränke (Wein, Bier, Likör, Schnaps)
  • Aromatisierter Tee (z.B. Erdbeer-, Vanille-, Apfelaromen)
  • Fruchtsäfte, Fruchtsaftgetränke, Fruchtsaftschorle
  • Instantgetränke
  • Lightgetränke
  • Kaffee
  • Kakaogetränkepulver
  • Rote Kräutertees (z.B. Hagebutte, Hibiskus)
  • Schwarzer Tee
  • Softdrinks (z.B. Cola, Brause, Clubmate, Limonade)

Kräuter & Gewürze

milde Kräuter und Gewürze, z.B.

  • Anis
  • Fenchel
  • Basilikum
  • Petersilie
  • Kümmel
  • Salz

Kräuter & Gewürze

  • Curry
  • Chili
  • schwarfe Gewürze
  • scharfe Kräuter
  • Knoblauch
  • Kreuzkümmel
  • Meerrettich
  • Pfeffer
  • Rosenpaprika

Brotaufstriche, Snacks, Süßigkeiten

  • Trockenfrüchte ohne Zuckerzusatz
  • Reiswaffeln
  • selbstgemachte vegane /vegetarische Brotaufstriche (aus erlaubten Gemüsesorten)

in sehr kleinen Mengen:

  • Honig, Zuckerrübensirup,Traubenzucker, Ahornsirup, Zucker
  • selbst gemachtes Milcheis ohne Ei und Frucht
  • Bio-Früchteriegel
  • selbst gebackener Kuchen ohne Ei und Weizen

Brotaufstriche, Snacks, Süßigkeiten

  • industriell gefertigte Kuchen, Kekse,Torten, Biskuit, Waffeln
  • Schokolade, Pralinen
  • Fruchtgummi, Fruchtbonbons, Kaugummi,
  • Nuss-Nougat-Cremes, Schokocremes
  • Eiscreme
  • Fertigbackmischungen für Kuchen
  • Fertigpudding,-Desserts aus dem Kühlregal oder Tüte
  • Schaumzuckerwaren (Schokoküsse, Waffeln, Marshmallows)
  • vegane oder vegetarische Brotaufstriche als Fertigprodukt
  • Zuckerwatte, Cremespeisen, Desserts, Mousse)

Fette und Öle, Würzmittel, Sonstiges

  • milchfreie Margarine
  • kalt gepresste Pflanzenöle (z.B. Leinöl, Hanföl, Chiaöl, Olivenöl, Rapsöl, Sonnenblumenöl)
  • ungehärtetes Kokosfett
  • Butter / Sauerrahmbutter
  • Salz

Fette und Öle, Würzmittel, Sonstiges

  • Halbfettmargarine, Halbfettbutter
  • Margarine mit Milch
  • Brühwürfel, Gemüsebrühepulver, Brühen
  • Würzsoßen z.B. wie Maggi, Soja-Sauce
  • Mayonnaise, Ketchup, Senf
  • Remoulade, Dressings, Würzpasten
  • Essig

Diese Liste zur Neurodermitis Ernährung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Quellen dieser Lebensmittelliste zur Neurodermitis Diät 3  6 


Hinweis: Die Lebensmittelliste gilt als Orientierungshilfe und Grundinformation für die Ernährungstherapie bei Neurodermitis. Beachten Sie bitte, dass es sich um eine pauschale Liste handelt, die nicht auf Ihre individuelle Situation angepasst ist. Diese Lebensmittel-Liste berücksichtigt alle möglicherweise problematischen Lebensmittel. Welche Lebensmittel dem einzelnen Neurodermitiker Probleme bereiten, ist aber individuell sehr unterschiedlich. Es ist wichtig, nicht auf Dauer nach dieser pauschalen Liste zu essen, weil so unnötig verzichtet wird und eine ausgewogene Ernährung leiden kann. Die Diätphase dient dazu, die individuell unverträglichen Lebensmittel herauszufinden.


Neurodermitis Rezepte

Entdecken Sie über 50 leckere Neurodermitis-Rezepte die Juckreiz und Entzündungen verbessern können. Alle Rezepte sind für die Diätphase der Ernährungstherapie bei Neurodermitis geeignet, die hilft unverträgliche Lebensmittel herauszufinden.


Tipps zur Ernährung bei Neurodermitis

Folgende Tipps und Hinweise zur Ernährung und zum Handeln sollten Sie bei Neurodermitis kennen:

  • Selber kochen und backen hilft
    Essen selbst herstellen hilft dabei, Zusatzstoffe konsequent zu meiden. Zusatzstoffe sind in Fertigprodukten nicht immer ausgewiesen. Sogenannte "Clean Labels" wie „natürlich“ oder "frei von Konservierungsstoffen" sind oft nur ein Verkaufstrick der Lebensmittelindustrie.
  • Entzündungshemmer kennen
    Kennen Sie entzündungshemmende Lebensmittel, die in Gemüse, Obst und in Öl mit viel Omega-3 Fettsäuren (Leinöl, Hanföl, Algenöl oder Chiaöl) stecken. Finden Sie die für Sie verträglichen und essen Sie diese in der täglichen Ernährung.

  • Entzündungsförderer kennen
    Kohlenhydrate, die schnell vom Köper verarbeitet werden, aus Zucker und Weißmehlprodukten wirken entzündungsfördernd und sollten gemieden werden.

  • Zutatenliste studieren
    Sollten doch einmal verarbeitete Lebensmittel auf den Teller kommen, muss die Zutatenliste sorgfältig studiert werden. Leider sind kritische Zusatzstoffe nicht immer leicht erkennbar. So wird zum Beispiel Essigsäure E260 zum Konservieren verwendet, was bei der Neurodermitis Ernährung kritisch ist.

  • Unverträglichkeiten von Zeit zu Zeit überprüfen
    Lebensmittelunverträglichkeiten können im Laufe des Lebens wegfallen oder neu hinzukommen. Haben Sie eine individuelle Liste unverträglicher und verträglicher Lebensmittel erstellt, sollte diese nach einiger Zeit überprüft werden. Besonders wenn Beschwerden auftreten, ohne dass von der Liste abgewichen wurde oder andere Auslöser zu erkennen sind.

  • Probiotika & Präbiotika stärken Darm, Immunsystem und Haut
    Ist diese Darmflora intakt, bietet die Schleimhaut einen ausreichenden Schutz gegen Krankheitserreger. Probiotika aus Nahrungsergänzungen oder in fermentierten Milchprodukten (Naturjoghurt, Buttermilch, Kefir, Schwedenmilch) können helfen, eine gesunde, widerstandsfähige Darmflora aufzubauen. Natürlich nur, wenn Milch verträglich ist und keine Unverträglichkeit vorliegt. Ebenso gut sind Präbiotika, z.B. ein bestimmter Ballaststoffe namens Inulin, der in Chicorée, Porree oder Topinambur vorkommt und manchmal Müslis zugesetzt oder als Pulver erhältlich ist.

  • Eine ausgewogene Ernährung hilft
    Neurodermitis-Schübe können auch durch Infekte ausgelöst werden. Eine ausgewogene gesunde Ernährung stärkt den Körper gegen Krankheiten, weil Sie den Körper ideal versorgt.

  • Es gibt keine pauschale Neurodermitis-Diät
    Beachten Sie, dass die Lebensmittel-Tabelle alle Lebensmittel auflistet, die vielleicht Probleme machen könnten. Es sollten aber immer nur tatsächlich unverträgliche Lebensmittel gemieden werden. Welche dies sind, ist von Fall zu Fall unterschiedlich. Wer unnötig auf viele Nahrungsmittel verzichtet, der versorgt seinen Körper auf Dauer nicht mehr mit allen nötigen Nährstoffen. Dies fördert Mangelernährung, Infekte und unnötigen Stress und führt vielleicht sogar zu neuen Neurodermtis-Schüben.

  • Magnesium hilft
    Magnesium gilt als Anti-Stress Mineral und hilft bei allen stressbedingten Krankheiten. Essen Sie viele magnesiumreiche Lebensmittel und probieren Sie auch Magnesium-Kapseln. Wie gut Sie versorgt sind, können sie beim Arzt oder mit einem Mineralstoff-Test zu Hause herausfinden.

  • Vitamin D bei Bedarf ergänzen
    Sind Sie wenig draussen, nur eingecremt mit Sonnenschutz oder ist es Winter? Dann sollten Sie Vitamin D einnehmen. Wer unsicher ist, kann seinen Vitamin D-Status per Bluttest beim Arzt oder mit einem Selbsttest zu Hause ermitteln.

  • Rauchen vermeiden
    Rauchen hemmt die Durchblutung der Haut und damit auch die Regeneration.

  • Sport & Entspannung hilft
    Mit regelmäßig Sport treibt, kann den Verlauf der Krankheit positiv beeinflussen. Neurodermitis trifft oft sensible Menschen, die besonders auf Entspannung und wenig Stress achten sollten.

  • Ernährung kann Beschwerden lindern, aber keine Heilung bringen
    Mit einer angepassten Ernährung können sich die Symptome der Neurodermitis verbessern oder sogar ganz verschwinden. Ein beschwerdefreies Leben kann möglich werden, eine Heilung jedoch nicht.

  • Baby Ernährung
    Stillen Sie als Mutter ihr Baby mindestens die ersten 4 Monate voll und führen Sie vorher keine Beikost (Brei aus Obst, Getreide und Gemüse) ein. Dies verringert nachweislich das Risiko an Neurodermitis zu erkranken. Besonders wichtig ist dies, wenn bereits Allergien in der Familie vorkommen und das Kind Milchschorf an Gesicht, Armen und Beinen hat. Starten Sie also möglichst spät ihr Baby oder Kleinkind zu füttern und wählen sie allergiearme Lebensmittel der Neurodermitis-Tabelle.
     
  • Ernährung allein ist zu wenig
    Wenn die angepasste Ernährung nicht hilft, sollten Sie unbedingt Behandlungskonzepte wählen, die alle krankheitsauslösenden Faktoren (z.B. Stress) einbeziehen.

 


Quellen

  1. Prof. Dr. Traidl-Hoffmann, C: Was sind die Risikofaktoren für Neurodermitis (atopisches Ekzem)?, Helmholtz Zentrum München
  2. Neurodermitis - Symptome und Therapien, allergieinformationsdienst.de
  3. Reese I, Zuberbier T, Bunselmeyer B, Erdmann S, Henzgen M, Fuchs T, Jäger L, Kleine-Tebbe J, Lepp U, Niggemann B, Raithel M, Saloga J, Vieths S, Werfel T: Diagnostisches Vorgehen bei Verdacht auf eine pseudoallergische Reaktion durch Nahrungsmittelinhaltsstoffe, Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Allergologie und klinische Immunologie (DGAKI), des Ärzteverbandes Deutscher Allergologen (ÄDA) und der Gesellschaft für pädiatrische Allergologie und Umweltmedizin (GPA)
  4. Deutscher Allergie- und Asthmabund e.V. (Daab), Neurodermitis: Ernährungseinfluss - Fakt oder Mythos? 
  5. Ahrens, Frank et al: ULLAs Praxis – Die Umsetzung der Leitlinie Atopische Dermatitis in die Praxis, Pädiatrische Allergologie 12, 2/2009
  6. Neurodermitis (Atopisches Ekzem / Dermatitis), Verband für Unabhängige Gesundheitsberatung (UGB)
  7. gesund.bund.de: Krankheit Neurodermitis ICD-Code: L20 Atopisches (endogenes) Ekzem, Stand: 18.03.2021

Alle Internetlinks abgerufen am 10. Dezember 2019, zuletzt aktualisiert am 11. Juni 2023


Autor: Sabine Theiding 

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