Eine angepasste Ernährung hilft gegen die Symptome der Rosacea. Wer die Ernährungsregeln beachtet und die richtigen Lebensmittel isst, kann entzündliche Schübe minimieren oder sogar ganz abstellen.
von Sabine Theiding [Quellen]
Rosacea ist eine chronisch-entzündliche nicht ansteckende Hauterkrankung, die durch eine Fehlfunktion des Immunsystems verursacht wird. Typische Symptome der Krankheit sind rote, entzündete Hautstellen, Knötchen, Eiterpusteln oder auch Verdickungen (Auge, Nase). Oft sind feine Äderchen an Nase, Kinn, Wangen oder Stirn erweitert. Rosazea verläuft in Schüben. Sie wird in verschiedene Formen und Stadien eingeteilt. Rosazea ist unangenehm, weil sie fast immer im Gesicht auftritt, wo sie sich nicht verstecken lässt und weil sie schmerzt und juckt.
Etwa vier bis fünf Millionen Menschen leiden in Deutschland an dieser Hautkrankheit. Weil Rosacea immer noch wenig bekannt ist, befindet sich nur jeder zehnte in Behandlung. Die Krankheit zeigt sich meist zwischen dem 30. und 50. Lebensjahr. In seltenen Fällen können auch Kinder betroffen sein.
Die genauen Ursachen von Rosacea sind nicht vollständig geklärt, aber verschiedene Experten vermuten, dass mehrere der folgenden Faktoren und Mechanismen eine Rolle spielen:
Rosazea ist zwar nicht heilbar, sie kann aber gut behandelt und in jedem Stadium gestoppt werden. Bei der Therapie von Rosacea kommen unterschiedliche Cremes, Cortison, Lichttherapien und Medikamente wie Antibiotika zum Einsatz. Auch die richtige Ernährung, eine gesunde Lebensweise und Stressreduktion lindern die Symptome. Die Behandlung ist heutzutage ganzheitlich. Sie bezieht Körper, Ernährung, Psyche und soziale Faktoren ein.
Bei Rosazea können bestimmte Lebensmittel und Getränke Entzündungen fördern und dadurch Hautrötungen oder Schübe auslösen. Wissenschaftliche Studien und Erfahrungsberichte zeigen, dass die Reaktionen individuell sehr unterschiedlich sind – was dem einen guttut, kann beim anderen Beschwerden verstärken.
Häufige Ernährungstrigger bei Rosazea:
Weitere mögliche Trigger außerhalb der Ernährung:
Da Rosazea sehr individuell verläuft, ist es entscheidend, bewusst zu beobachten, welche Trigger bestehen.
Die richtige Ernährung kann helfen, Rosazea-Schübe zu reduzieren und das Hautbild zu verbessern. Achte auf entzündungshemmende Lebensmittel, meide persönliche Trigger und stärke deinen Darm. Hier findest du die wichtigsten Empfehlungen:
Trigger können von Person zu Person unterschiedlich sein. Achte auf individuelle Reaktionen und führe am besten ein Ernährungstagebuch, um persönliche Auslöser zu erkennen. Die oben genannte Liste enthält häufig bekannte Trigger bei Rosazea, wie z.B. Alkohol, scharfe Speisen oder heiße Getränke
Setze auf Lebensmittel, die Entzündungen im Körper reduzieren können:
Eine gesunde Darmflora kann das Hautbild positiv beeinflussen: des Darm- und Hautmikrobioms, dem sogenannten Konzept der Darm-Haut-Achse.
Bei bestehendem Mangel können Magnesium, Zink, Vitamin C, Vitamin B12, Omega-3-Fettsäuren und Vitamin D sinnvoll ergänzt werden – das empfehlen auch die Ernährungs-Docs. Ein Test beim Arzt oder ein Selbsttest zeigt, ob Sie gut versorgt sind.
Außerdem sollten Sie Ihren Lebensstil anpassen:
Diese Tabelle zeigt geeignete und ungeeignete Lebensmittel bei Rosazea. Hier können Sie einfach ablesen, welche Lebensmittel Sie essen sollten und welche nicht. Ihre individuellen Unverträglichkeiten müssen Sie ergänzen.
geeignetes Obst |
nicht geeignetes Obst |
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1-2 Portionen am Tag (1 Handvoll) Aprikosen, Äpfel, Avocados, Beerenobst, Blaubeeren, Brombeeren, Clementinen, Cranberrys, Erdbeeren, Fenchel, Granatäpfel, Grapefruits, Hagebutten, Heidelbeeren, Himbeeren, Holunderbeeren, Johannisbeeren (rot, schwarz), Kaki, Kakao, Kiwis, Limetten, Mandarinen, Nektarinen, Orangen, Papaya, Pfirsiche, Pflaumen, Preiselbeeren, Sanddorn, Sauerkirschen, Stachelbeeren, Wassermelonen, Zitronen, Zitrusfrüchte allgemein, Zwetschgen in Maßen: selten: |
große Mengen Obst (mehr als 250 g) Apfelmus und anderes Obstmus (besonders gezuckert), |
geeignetes Gemüse |
nicht geeignetes Gemüse |
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3 Portionen oder mehr am Tag Nach individueller Verträglichkeit: |
Tiefgekühltes Gemüse mit Butter oder Sahne Fertiglebensmittel, wie Krautsalat, Gewürzgurken, Ketchup, frittiertes oder paniertes Gemüse Dosengemüse, wie Mais, Erbsen, Spargel, Champignons Kartoffelprodukte, wie Chips, Fertig-Kartoffelbrei, Kroketten, Pommes Frites |
Getreide |
Nicht geeignetes Getreide |
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Vollkorngetreide, -mehl, -nudeln, -flocken, -brote und Beilagen aus:
Amaranth, Buchweizen, Dinkel, Grünkern, Einkorn, Gerste, Hafer,
Hanf, Hirse, Kamut, Quinoa, Roggen, Teff,
Weizenvollkorn. Vollkornreis |
Raffiniertes Getreide, Weißmehl:
Cornflakes, Croissant, Graubrot, Kuchen, Laugengebäck,
Milchbrötchen, Helle Nudeln, Pizzateig, Spätzle, Toastbrot, Waffeln,
Weißbrot, Zwieback. Geschälter Reis: Basmatireis, Jasminreis, Langkornreis, Parboiled Reis, Reismehl, Reiswaffeln, Weißer Reis. |
geeignete Nüsse und Samen |
nicht geeignete Nüsse und Samen |
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Akaziensamen, Chiasamen, Flohsamenschalen, Hanfsamen, Kokosnuss (Kokosraspeln), Kürbiskerne, Leinsamen, Macadamianüsse, Mandeln, Mohn, Pinienkerne, Pistazien, Sesam, Sonnenblumenkerne, Walnüsse. |
Cashewnüsse, Erdnüsse, Erdnussmus, gesalzene Nüsse, kandierte Nüsse |
geeignete Milchprodukte |
nicht geeignete Milchprodukte |
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Bio-Eier (max. 2 pro Woche) Probiotische Bio-Milchprodukte: Buttermilch, Joghurt (stichfest), Kefir, Schwedenmilch Selten, am besten nur in Bio-Qualität: Butter, Frischkäse, Hüttenkäse, Naturjoghurt, Magerquark, Speisequark (bis 20 % Fett), Feta, frische Milch 1,5%, Harzer Rolle, Käse (bis 45 % Fett), Mozzarella. Milch- und Joghurtersatz aus Dinkel, Hafer, Hanf, Kokos, Mandel, Reis oder Soja (mit weniger als 5 g Zucker, ohne Süßstoffe, Carrageen und andere Zusatzstoffe) |
Eier aus Käfig- oder Freilandhaltung Haltbare Milch Fettreiche Milchprodukte:
Crème Fraîche, Käse (ab 45 % Fett i. Tr.), Kuhmilch 3,5%, Sahne, Sahnejoghurt,
Sahnequark (40 % Fett), Saure Sahne, Schmand.
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geeignete Fleischprodukte |
nicht geeignet |
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In Maßen, also 1-2 Portionen pro Woche je 150 g: Bio-Geflügel
(wie Hühner- oder Putenfleisch), Kalb, Lamm, Rind, Wild (wie Hase,
Reh) |
Fleisch aus Massentierhaltung Stark verarbeitete Fleischwaren: Wurst, geräuchertes, paniertes Fleisch, Chicken Nuggets Schweinefleisch und -produkte: Bockwurst, Wiener Würstchen, Bratwurst, Salami, Mortadella, Leberwurst, Mett Fleischersatz mit Zusatzstoffen wie Aromen, Geschmacks-Verstärkern, Phosphaten und Zucker zum Beispiel in veganen oder vegetarischen Würstchen, Schnitzel, Nuggets |
geeigneter Fisch |
nicht geeigneter Fisch |
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2
x pro Woche omega-3-reicher Fisch oder Algenöl
als Alternative Alaska-Seelachs, Forelle, Hering, Kabeljau, Karpfen, Makrele, Matjes, Muscheln (aus Nord- und Ostsee), Nordseekrabben, Sardellen, Sardine, Scholle, Seelachs, Steinbutt, Wildlachs. |
Fisch in Mayonnaise oder Sahne
eingelegt, panierter Fische Stark belastet mit Schwermetallen wie Quecksilber oder Blei: Aal, Hecht, Heilbutt, Muscheln, Rotbarsch, Schnapper, Schwertfisch, Thunfisch. Aus Aquakultur, Zucht mit Antibiotika belastet: Garnelen, Lachs, Pangasius, Shrimps |
geeignet |
nicht geeignet |
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Erdmandeln, Dunkle Schokolade (ab 70% Kakao) Brotaufstriche, wie Erdmandelcreme, Fruchtmus (selbstgemacht und in Maßen) Mandelmus, selbst gemachter Gemüseaufstrich Kräuter und Gewürze, wie Basilikum, Bärlauch, Chili, Curry, Gewürznelke, Ingwer, Kresse, Knoblauch, Koriander, Kreuzkümmel (Cumin), Kurkuma, Majoran, Meerrettich, Muskat, Oregano, Petersilie, Piment, Rosmarin, Salbei, Schwarzer Pfeffer, Schwarzkümmel, Sellerie, Senf, Thymian, Vanille, Wacholder, Zimt. |
Zucker, wie Rohrzucker, Honig, Agavensirup, Reissirup, Kokosblüten-Zucker Süßstoffe, wie Aspartam, Saccharin Zucker-Austauschstoffe, wie Xylit, Erythrit, Sorbit Süßigkeiten, wie Schokolade, Gummibärchen, Kuchen, Bonbons usw. Brotaufstriche, wie Erdnussbutter, Gemüseaufstrich mit raffiniertem Sonnenblumenöl, Honig, Marmelade, Remoulade, Schokoaufstrich. Industrielle Würzmittel, wie fertige Salatdressings, Würzmittel mit Geschmacks-Verstärkern (Glutamat) und Zucker |
geeignete Fette und Öle |
nicht geeignete Fette und Öle |
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Wichtig: Öle sollten kaltgepresst und unter Ausschluss von Licht und Sauerstoff gepresst sein - auf den Etiketten ausgewiesen mit "Oxyguard" oder "Omega-Safe". Algenöl, Borretschöl, Chia-Öl, Hanföl, Kokosöl, Kürbisöl, Leinöl, Macadamiaöl, Mandelöl, Margarine aus Rapsöl, MCT-Öl, Olivenöl extra vergine, Rapsöl (nativ oder raffiniert), Weizenkeimöl In kleinen Mengen: |
Butterschmalz, Distelöl, Erdnussöl, Kürbisöl, Margarine aus
Sonnenblumenöl, Margarine mit Palmfett, Mayonnaise, Palmfett,
Schweine- und Gänseschmalz, Sonnenblumenöl (raffiniert),
Traubenkernöl. Minderwertige Öle (mangelhafte Pressung) oder stark verarbeitete raffinierte Öle Sonnenblumenöl findet sich oft in verarbeiteten Lebensmitteln |
geeignete Getränke |
nicht geeignete Getränke |
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Gemüsesäfte (frisch gepresst), Heiße Zitrone, Kaffee ohne Zucker, Tee ohne Zucker (vor allem Grüner Tee, Hagebuttentee, Ingwertee, Kamillentee, Pfefferminztee, Salbeitee), Wasser (auch natürlich aromatisiert mit Minze, Zitrone oder Beeren).
Selten und in Maßen: |
Alkoholische Getränke, wie Bier, Wein, Sekt, Alsterwasser, Schnaps, Likör, Spirituosen Süße Getränke, wie Energydrinks, Light-Getränke, Limonaden, Milchmixgetränke, Säfte, Saftschorlen, Softdrinks. |
* Hinweis: Diese Lebensmittel-Tabelle zu Rosazea Ernährung gilt als Orientierungshilfe und Grundinformation für die Ernährungstherapie bei Rosazea. Beachten Sie bitte, dass es sich um eine pauschale Liste handelt, die nicht auf Ihre individuelle Situation angepasst ist. Diese Liste wird demnächst als PDF zum Download bereitgestellt.
Unsere Rosazea Rezepte für Frühstück, Mittag- und Abendbrot helfen, die richtige Ernährung bei Rosazea einzuhalten. Alle Rezepte berücksichtigen die Grundsätze der Ernährungstherapie. Sie sind nährstoff- und ballaststoffreich und enthalten viel Gemüse und andere antientzündliche und darmgesunde Zutaten. Helfen Sie sich selbst mit diesen leckeren Rezepten bei Rosazea, die Rötungen, Juckreiz und Entzündungen verbessern können.
Alle Internetquellen abgerufen am 28. April 2025. Zuletzt aktualisiert am 28. April 2025.
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