Ist es eine Allergie, oder habe ich mich erkältet? Diese Frage hat ihre Berechtigung, denn Symptome wie Schnupfen, Husten, tränende oder juckende Augen sind sich ähnlich. Gerade im Winter ist die Antwort nicht immer einfach.
von Sabine Theiding, Gründerin kochenOHNE
Viele Menschen rechnen im Winter nicht mit einer Allergie. Gerade Menschen, die zuvor noch nie unter einer Allergie gelitten haben, denken häufig, dass sie eine Erkältung haben, und wundern sich dann über die Hartnäckigkeit. Aber auch jene, die wissen, dass sie unter einer oder mehreren Allergien leiden, fragen sich besonders im Winter häufiger, ob es nicht vielleicht doch eine Erkältung ist.
Fakt ist, dass Schnupfen keine eigenständige Krankheit ist, sondern immer nur ein Symptom einer Erkältung oder einer Allergie. An seiner Intensität oder der Beschaffenheit des Schleimes lässt sich nicht festmachen, um was es sich jetzt genau handelt. Bei einer Allergie ist eine Entzündung, die zu einer Schwellung der Nasenschleimhaut führt, für den Schnupfen verantwortlich. Bei einer Erkältung oder der verwandten Grippe hingegen liegt eine Infektion der Atemwege vor. Diese Infektion wird entweder durch Viren oder durch Bakterien ausgelöst. Menschen, die unter einer Erkältung leiden, haben sich oft bei jemand anderem per Tröpfcheninfektion, etwa durch Niesen, angesteckt.
Wer Heuschnupfen und Allergie sagt, denkt an Frühling, Sommer, Blütenpollen und Aufenthalt im Freien. Viele Menschen wundern sich, wenn in der kalten Jahreszeit die Augen jucken und die Nase läuft und denken dann an eine Erkältung. Ein allergischer Schnupfen im Winter oder eine „Winterallergie“ ist jedoch eine häufige Ursache. Nicht selten werden zunächst verschiedene Medikamente ausprobiert, bis schließlich das gefunden wird, was dem Patienten am besten hilft. Gerade beim Heuschnupfen, unter dem 16 Prozent der Deutschen leiden, zeigen sich besonders deutlich erkältungsähnliche Beschwerden.
Laut deutschem Allergie- und Asthmabund ist jeder zehnte Deutsche von einer Hausstauballergie betroffen. Diese leiden oftmals besonders im Winter an allergischem Schnupfen (allergische Rhinitis). Die Symptome der Hausstauballergie verstärken sich in der molligen Wärme der Wohnung und bei sparsamen Lüften. Warum? Weil mehr warme Luft die Milbenproduktion erhöht und vermehrt Staub durch den Raum wirbelt. Häufiges kurzes Lüften hilft dem entgegen.
Unzureichend gelüftete und beheizte Räume bringt auch häufig vermehrt Schimmel hervor. So können an kalten Außenwänden Kältebrücken mit Kondenswasser entstehen, die für Schimmelpilze perfekte Bedingungen schaffen. Häufig sind gerade im Winter die Beschwerden einer Schimmelpilzallergie verschlimmert. Die Atemwege von Allergikern sind dadurch mehr belastet. Auch hier hilft regelmäßiges Lüften.
Apfelallergien sind eine häufige Kreuzallergie bei Heuschnupfen. Auch Nussallergien sind in der Adventszeit problematisch. Besonders Haselnüsse sind hochallergen – sie können sogar lebensbedrohlich werden. Allergiker müssen besonders vorsichtig sein, welche Süßigkeiten und Kekse sie sich gönnen. Denn viele traditionelle Naschereien um die Weihnachtszeit können Beschwerden auslösen: Ob Bratäpfel, Zimtsterne, Marzipan, Lebkuchen – all diese Leckereien können bei Betroffenen Symptome auslösen. Auch Gewürze wie Zimt oder Anis sind häufig Auslöser von Allergien.
Glühwein verursacht häufig Schnupfennase. Betroffen sind Menschen mit Histaminintoleranz oder Alkoholunverträglichkeit. Wer empfindlich auf Histamin reagiert, muss mit Alkohol vorsichtig umgehen oder ihn sogar ganz meiden. Rotwein und somit auch Glühwein enthält besonders viel Histamin. Im Glühwein sind dann noch Gewürze wie Zimt, Kardamon und Anis, die auch Allergiesymptome verursachen können.
Anhand bestimmter Symptome lassen sich Erkältungen und Allergien unterscheiden. Eine Erkältung beginnt zumeist mit harmlosen Symptomen wie einem leichten Kratzen im Hals oder einer juckenden Nase. Viele fühlen sich am Anfang auch nur etwas matter und müder. In den meisten Fällen kommen bei der Erkältung aber weitere Symptome wie Husten und starke Gliederschmerzen hinzu. Fieber ist ebenfalls nicht selten. All dies tritt bei einer Allergie nicht auf. Ein weiterer wesentlicher Unterschied ist, dass die Erkältung in der Regel nach sieben bis zehn Tagen von alleine vollständig abklingt.
Die Allergie hingegen beschränkt sich zumeist auf den Schnupfen und die juckenden und tränenden Augen, ist aber auch deutlich langwieriger oder kann einen Betroffenen sogar dauerhaft begleiten. Allergien lassen sich oftmals nur mit einer medikamentösen Behandlung in den Griff bekommen. Welche Präparate konkret eingenommen werden müssen, hängt immer von der Art der Allergie ab, die in verschiedenen Untersuchungen von einem Arzt abgeklärt werden muss. Nicht selten werden zunächst verschiedene Medikamente ausprobiert, bis schließlich das gefunden wird, was dem Patienten am besten hilft. Besonders weit verbreitet ist der Heuschnupfen, unter dem 16 Prozent der Deutschen leiden. Hier zeigen sich besonders deutlich erkältungsähnliche Beschwerden.
Die Allergie ist gekennzeichnet durch eine fehlerhafte Reaktion des Immunsystems auf bestimmte Umwelteinflüsse, die als Allergene bezeichnet werden. Jedoch ist nicht jede Allergie gleich und Fachleute unterscheiden grundsätzlich zwischen vier verschiedene Typen.
Ob es sich nun also um eine Erkältung oder eine Allergie handelt, kann anhand verschiedener Faktoren beurteilt werden. Wer sicher gehen will, sollte eine Arzt besuchen. Denn bei der richtigen Diagnose können die richtigen Maßnahmen und Medikamente empfohlen werden.