Tipp 4: Niemals Pilze roh verzehren!
Im Gegensatz zu Zuchtpilzen sollten Wildpilze vor dem Essen erhitzt werden. Zwar ist längst nicht jeder Pilz roh ungenießbar, manche Experten raten dennoch dazu, Pilze grundsätzlich zu garen. Die meisten Pilze tragen Substanzen in sich, die dem menschlichen Organismus schaden können. Sie werden bei der Erhitzung zerstört.
Der Trend zu Rohkost der letzten Jahre hat erheblich dazu beigetragen, dass die Rate an Pilzvergiftungen angestiegen ist. Einige Sorten wie die Perlpilze und insbesondere der Hallimasch enthalten im Rohzustand Giftstoffe, die erst beim Abkochen unschädlich gemacht werden. Und selbst die als roh verzehrbar geltenden Wiesenchampignons enthalten den als krebserregend geltenden Stoff Agaritin, der in höheren Konzentrationen wie beim Karbol-Egerling zu Vergiftungen führen kann.
Auch vor den Steinpilzen-ähnelnden Maronenröhrlingen sei gewarnt: Sie gehören zwar zu den beliebtesten Speisepilzen, enthalten jedoch im Rohzustand Gifte, die Magen-Darm-Beschwerden verursachen.
Wildpilze sollten mindestens rund zehn Minuten lang gekocht werden, bevor sie beispielsweise anschließend in die Bratpfanne wandern.
Pilze zu kochen, hat dreierlei Funktion: Erstens enthalten Pilze Substanzen, die für den menschlichen Organismus schädliche Auswirkungen haben können und erst nach mindesten 10-15 Minuten Kochen vernichtet werden. Zweitens macht längeres Köcheln die schwer verdaulichen Pilze leichter bekömmlich, da die unverdaulichen Chitin-Strukturen bei höherer Hitze aufgelöst werden. Letztlich dient ein Abkochen bei höherer Temperatur ab circa 60 Grad auch dem zuverlässigen Abtöten von Bakterien, Kleinlebewesen und Mikro-Parasiten, wie sie nun mal in einem Humus-Waldboden in höherer Konzentration anzutreffen sind.
Wildpilze sollten letztlich auch aus dem Grund stets abgekocht werden, da eine latente Gefahr besteht, sich mit den Larven des gefährlichen Fuchsbandwurms zu infizieren. Sie befinden sich im Kot der Tiere, und können sich im menschlichen Körper zum ausgewachsenen Bandwurm entwickeln. Die Larven können in Lunge, Gehirn und Leber eindringen können. Hierdurch kann es unter anderem zu einem tödlichen Leberversagen kommen. Weiteres hierzu kann auf kindergesundheit-info.de nachgelesen werden. Bei mindestens 15 bis 20 Minuten langem Erhitzen bei 60 Grad werden die Larven zuverlässig abgetötet.